David Gilmours hartes Urteil über Ticketpreise der Oasis-Reunion

David Gilmour zeigt kein Verständnis für dynamische Preisgestaltung – und wer hat das schon?

Schon bitter: Da kündigt Oasis, die erfolgreichste Band des Britpop, ihre Live-Reunion (auf die eventuell auch ein Album folgt) an, und alle reden nur über die sündhaft teuren Kartenpreise für die Konzerte.

Sogar der Kopf einer einstigen Legende, David Gilmour von Pink Floyd, muss über Ticketpreise der Oasis-Reunion reden. Und das kam so: Der Sänger und Gitarrist bewirbt derzeit sein neues Album „Luck and Strange“, soll aber in allen Interviews auch Auskunft über sein Verhältnis zu Ex-Bandkollege Roger Waters geben, der die Band 1985 verließ.

Gilmour und Waters verstehen sich nicht, das weiß auch jeder Journalist. Geduldig gibt Gilmour zu Protokoll, dass eine Pink-Floyd-Reunion mit ihm, Waters und Drummer Nick Mason völlig ausgeschlossen ist.

„Wählt einen Ticketpreis und bleibt dabei“

Und wurde nun in einem Interview auch zur Oasis-Reunion befragt. Sein lakonisches Urteil gegenüber „itv.com“ ist präzise: „Oasis sollten tun, was für sie richtig ist“, sagt er. Auch, wenn ihn der Skandal um den Kartenverkauf verwirrt. Sein Ratschlag: „Wählt einen Ticketpreis und bleibt dabei.“

Eine Anspielung an das berüchtigte Dynamic Pricing von Ticketmaster – Preiserhöhungen abhängig von der Nachfrage.

Dass Noel und Liam Gallagher ausgewiesene Pink-Floyd-Fans sind, ist nicht bekannt. Ein Blick auf setlist.fm offenbart, dass Oasis zumindest live schon einmal ein Lied der Kollegen gecovert haben. Am 07. Dezember 1995 war das, und zwar im Patriot Center, in Fairfax, Virginia, USA.

Oasis spielen „Goodbye Cruel World“ aus dem Pink-Floyd-Album „The Wall“ von 1979:

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Über „Luck and Strange“ von David Gilmour schrieben wir in unserer Rezension:

Für „Luck And Strange“ vertraut Gilmour etwas überraschend dem Produzenten Charlie Andrew (­alt‐J, Wolf ­Alice, London Grammar).

Man hört seinen Einfluss vielleicht darin, dass diese Aufnahmen klanglich etwas vielseitiger und auch weniger kon­trol­liert wirken. Öfters hat man den Eindruck, die Band spielt live zusammen im Studio, etwa beim Solo von „The Pi­per’s Call“, das am Ende aus dem Song herausbricht und dabei an „Young Lust“ von „The Wall“ erinnert.

Das Titellied ist ein lyrischer Blues, wie auch Pink Floyd ihn gern spielten. Der 78-jährige Gilmour wundert sich, wie viel Glück er im Leben hatte, und sorgt sich um die Zukunft.

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Bei „Be­tween Two ­Points“, einem Cover des Songs der Mont­gol­fier Bro­thers, singt Gilmours Tochter Romany und spielt dazu Harfe. Es ist der berührendste Moment des Albums. Der Höhepunkt von „Luck And ­Strange“ ist das sieben Minuten lange „Scat­tered“, ein langsamer Reg­gae, der plötzlich in ein komplexes und dunkles Orchester-Arrangement kippt.

Man denkt an russische Komponisten. Das ist dann doch ganz schön bombastisch. Überraschung: Am Ende steht der Mitschnitt einer Proberaum-Session von 2007: „Yes, I Have Ghosts“. Am Keyboard sitzt der 2008 verstorbene Pink-Floyd-Keyboarder Rick Wright.

 

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