Rupert Grint, Emma Watson und Daniel Radcliffe Foto: WireImage.Jim Spellman.All rights reserved.
Das offene Casting für die Protagonist:innen in der neuen „Harry Potter“-Serie von HBO ruft Internet-Trolle auf den Plan. Nicht allen vermeintlichen Fans der Reihe scheint es zu gefallen, dass bei der Schauspieler:innenwahl verstärkt auf Diversity geachtet werden soll.
In der offiziellen Casting-Ausschreibung wird klargemacht, dass HBO und Warner Bros. großen Wert auf eine „inklusive und diverse Besetzung“ legen. Der Aufruf richtet sich an Kinder im Alter von neun bis elf Jahren, die in Großbritannien oder Irland leben und im April 2025 für Drehs verfügbar wären. Sie können für die serielle Neuverfilmung in die Rollen von Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley schlüpfen. Es soll unabhängig von Hautfarbe, Gender, sexueller Orientierung oder auch Behinderung für Darsteller:innen entschieden werden.
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Empörung über vermeintlich „woke“ Vorgehensweise
Die Herangehensweise ans Casting hat bei vielen Leuten im Internet für Wut gesorgt. In den sozialen Netzwerken wird der inklusive Ansatz als „woke“ Vorgehensweise degradiert. Ein X-Nutzer schrieb beispielsweise: „Wenn sie nicht alle weiß sind, boykottieren wir das! Harry Potter ist weiß. Ron Weasley ist weiß. Hermine Granger ist weiß. Ende der Diskussion.“ Für seinen Beitrag erhielt er jede Menge Zuspruch und Retweets.
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Eine andere Person auf X brachte seine Frustration über den angeblichen „Wokeness-Trend“ zum Ausdruck und erklärte, dass „niemand erleben möchte, wie eine weitere geliebte Geschichte von unfähigen Erwachsenen entstellt wird“. Ein weiterer X-User fragte: „Was können sie tun, was nicht schon in den Filmen gemacht wurde? Außer es unglaublich woke zu machen?“ Andere kritisierten die vermeintlich „woke Pandering“-Tendenz in modernen Adaptionen beliebter Geschichten, die, ihrer Meinung nach, den ursprünglichen Charme und die Authentizität zerstören könnten.
Pro-Stimmen halten gegen die Trolle
Es ist aber auch von positiven Stimmen zum Castin-Aufruf zu lesen. Viele begrüßen die Entscheidung, die „Harry Potter“-Welt divers zu gestalten. So äußerte ein X-Nutzer seine Vorfreude: „Ich bin so aufgeregt und hoffe, sie finden eine tolle Besetzung.“ Ein anderer fügte hinzu: „Die nächste Generation wird begeistert sein!“
Ein weiterer Streitpunkt: J.K. Rowling
Die Neuauflage soll eine treue Adaption der sieben Bücher von J.K. Rowling werden und über sieben Staffeln laufen. Rowling selbst wird auch in die Produktion involviert sein – eine Tatsache, die das Netz ebenfalls spaltet.
Die Autorin steht seit einigen Jahren wegen ihrer kontroversen Ansichten zur Transgender-Community in der Kritik. Was bei einigen ehemaligen Schauspieler:innen der Filmreihe, darunter Daniel Radcliffe und Emma Watson, zu einer Distanzierung zu ihrer Person führte. Radcliffe und Watson sprachen sich öffentlich für die Rechte der Transgender-Community aus und betonten, dass sie Rowlings Ansichten nicht teilen.
Der Produktionsstart der Serie ist für April 2025 angesetzt. Das Studio plant, die Episoden ab 2026 auf der Streaming-Plattform Max (ehemals HBO Max) zu veröffentlichen.