Serie der Woche: „Perfekt verpasst“
Anke Engelke und Bastian Pastewka in einer romantischen Komödie? "Perfekt verpasst" deutet schon an, dass es schwierig wird ...
Eigentlich sind Anke Engelke und Bastian Pastewka nicht die ersten Menschen, die einem einfallen, wenn es um Romantik geht. Zu den lustigsten Leuten in diesem Land gehören sie auf jeden Fall. Bei „Perfekt verpasst“ kommt beides fast perfekt zusammen. Pastewka spielt einen frisch geschiedenen Ladenbesitzer, ein bisschen tollpatschig, manchmal peinlich, immer liebenswert – einen typischen Pastewka halt. Und Engelke nimmt sich als Buchhändlerin Maria angenehm zurück – weniger Grimassen, mehr Gefühl. Maria ist auch eine verhinderte Schriftstellerin mit zu vielen Selbstzweifeln, und sie hat ein verzwicktes Verhältnis zu ihrer einst besten Freundin (Fritzi Haberlandt). Überhaupt ist hier alles recht kompliziert, das ist ja der Grund, warum Ralf und Maria ständig aneinander vorbeilaufen, obwohl sie eindeutig füreinander bestimmt sind.
Eigentlich treffen sie sich schon in der Mitte der achtteiligen Serie einmal, bei einer Art spirituellem Erweckungserlebnis, doch danach geht alles schief. Maria hält Ralf einen schönen Vortrag über die menschliche Freiheit, dann muss sie sich leider übergeben. Der großartige Edin Hasanović taucht zwischendurch als Hundetrainer Hakan auf, eine Hochzeit wird gesprengt, es gibt diverse Verwicklungen und Verwechslungen, die nicht alle zum Schreien komisch sind. Oft ist „Perfekt verpasst“ eher leise witzig, und unter dem Slapstick liegen Fragen, die sich darum drehen, wie wir die Liebe finden können, die wir suchen: Ist das alles wirklich vorbestimmt, und wenn ja, muss man sich dem fügen? Wie viel eigene Initiative braucht es, wie viel Vertrauen dürfen wir in dieses sogenannte „Schicksal“ haben? Es ist vor allem eine zutiefst romantische Serie, deren Ende so überschwänglich wie folgerichtig ist. Wer das für Kitsch hält, hat nichts verstanden. (Prime Video)