The Chills: Sänger Martin Phillipps mit 61 Jahren gestorben
The Chills bestätigen den Tod von Martin Phillipps im Alter von 61 Jahren. Die Todesursache ist aber unklar.
Der Frontmann der Chills ist tot. Die Nachricht über den Tod von Martin Phillipps wurde am Sonntag (28. Juli) über die Social-Media-Kanäle seiner Band bekannt gegeben. „Mit gebrochenem Herzen möchten die Familie und Freunde von Martin Phillipps mitteilen, dass Martin unerwartet verstorben ist. Die Familie bittet um Privatsphäre in dieser Zeit“, heißt es dort.
Todesursache bisher unbekannt
Phillipps‘ Gesundheitsprobleme wurden erstmals in der 2019 erschienenen Dokumentation „The Chills: The Triumph & Tragedy of Martin Phillipps“ thematisiert. Der Musiker hatte in den 1990er Jahren nach einer lebensbedrohlichen Hepatitis-C-Infektion mit Leberversagen zu kämpfen. Dies führte zu jahrelangen gesundheitlichen Herausforderungen. In der Mitteilung der Band wurde jedoch keine konkrete Todesursache genannt.
The Chills, bekannt für ihre Mischung aus Jangle Pop und Indie Rock, erlangten breite Anerkennung für ihren charakteristischen Sound. Phillipps war der kreative Kopf der Band. Unter seiner Führung erreichten The Chills drei Top-10-Alben in den neuseeländischen Charts. Der internationale Durchbruch gelang mit der Single „Heavenly Pop Hit“ aus dem 1990er Album „Submarine Bells“, die in den USA, Großbritannien und Australien Radioerfolge feierte.
Martin Phillipps war die große Konstante bei The Chills
Die Band wurde Oktober 1980 in Dunedin, Neuseeland, gegründet, als Phillipps gerade einmal 17 Jahre alt war. Bis 1992 erlebte die Band 14 verschiedene Neubesetzungen. Auch zwischenzeitlichen Auflösungen trotzte sie, wobei Phillipps immer die konstante kreative Kraft hinter The Chills blieb. Als zentrale Band von Flying Nun Records halfen The Chills, den Sound des Labels zu formen.
Zu ihren bedeutendsten Veröffentlichungen zählen die Dunedin Double EP, The Lost EP, das Compilation-Album „Kaleidoscope World“ und ihre Debüt-LP Brave Words (1987). Ihre Hits „Pink Frost“ und „I Love My Leather Jacket“ brachten ihnen internationale Aufmerksamkeit und schlussendlich einen Vertrag mit dem Warner-Bros-Ableger Slash Records.
Nach den Erfolgen von „Submarine Bells“ und „Soft Bomb“ trennten sich The Chills 1992, woraufhin Phillipps sich der 1960er-Jahre-Coverband „Pop Art Toasters“ anschloss. Zwei Jahre später reformierte er The Chills, die 1996 das Album „Sunburnt“ veröffentlichten, bevor sie sich erneut auflösten. Phillipps blieb jedoch musikalisch aktiv, brachte unter anderem das Soloalbum „Sketch Book: Volume One“ heraus und stellte eine neue Besetzung der Formation zusammen. The Chills veröffentlichten 2004 die EP „Stand By“ und später die Alben „Silver Bullets“, „Snow Bound“ und zuletzt im Jahr 2021 „Scatterbrain“. Im selben Jahr wurde der Asteroid 1998 VJ zu Ehren der Band in Thechills umbenannt. Das Cover ihrer EP „Rocket Science“ zeigt Fotografien des Asteroiden.
Inspiration für eine Generation von Musikern
The Chills waren eine bedeutende Inspirationsquelle für viele amerikanische und britische Bands der 1990er Jahre. Als Teil des sogenannten Dunedin-Sounds prägten sie das Indie-Rock- und Jangle-Pop-Genre. Musiker von R.E.M., Pavement und Yo La Tengo nannten The Chills als wichtigen Einfluss auf ihre eigene Musik. Nach Bekanntwerden seines Todes zollten zahlreiche Musikerkollegen und Künstler Phillipps Tribut, darunter Cloud Nothings sowie Mitglieder der Bands Nada Surf und Wolfhounds. Die Reds, Pinks, & Purples schrieben auf X: „RIP Martin Phillipps, seine Musik hat mir so viel bedeutet. Ich verwende nicht oft den Begriff musikalisches Genie, aber er war eines.“
RIP Martin Phillipps, his music meant so much to me. I don’t often use the term musical genius, but he was one.
— The Reds, Pinks & Purples (@GlennDonaldson) July 28, 2024
Erst kürzlich hatte Phillipps angekündigt, dass The Chills an einem neuen Doppelalbum arbeiten, das den vorläufigen Titel „Springboard: Early Unrecorded Songs“ tragen sollte. Es sollte neu geschriebenes und überarbeitetes Material enthalten, das während der sieben Jahre, die es dauerte, ihr Debütalbum „Brave Words“ zu schreiben, „auf der Strecke blieb“.