„Er rettet die Demokratie“: George Clooney lobt Joe Biden für seinen Rücktritt
Der US-Schauspieler forderte bereits Anfang Juli Joe Biden auf, von dem Präsidentschaftswahlkampf zurückzutreten.
Am 10. Juli veröffentlichte die „New York Times“ einen Meinungsbeitrag von George Clooney, in dem der Schauspieler Joe Biden aufforderte, seine Wahlkampfkampagne für die nächste Präsidentschaft zu beenden. Der 81-Jährige könne nicht den „Kampf gegen die Zeit“ gewinnen, womit er im Allgemeinen auf Bidens Alter hinwies, und im Speziellen auf seinen desaströsen Auftritt bei der ersten Präsidentschaftsdebatte 2024. Dass der aktuelle US-Präsident am Sonntag (21. Juli) dann tatsächlich seinen Rücktritt über seine Social-Media-Kanäle bekannt gab, würde seine „wahren“ Führungsqualitäten zeigen, erklärte Clooney in einem neuen Statement.
„Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung ist“
In einer Erklärung gegenüber „CNN“ beschrieb George Clooney Joe Bidens Entschluss zurückzutreten als ein Zeichen der „wahren Führung“. Mit dieser Tat habe er „wieder einmal die Demokratie“ gerettet, erklärte der 63-Jährige in seinem Statement. Der Schauspieler scheint dadurch nun optimistischer auf die Präsidentschaftswahl blicken zu können: „Wir freuen uns alle sehr darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe zu unterstützen“.
Clooney zweifelte schon länger
Clooneys Meinung zum Rücktritt ist wenig überraschend. So hatte er schon in dem besagten Meinungsartikel seine Zweifel an Joe Biden als Präsidentschaftskandidat geäußert. Zwar betrachte er ihn als einen „Freund“ und glaube sowohl an ihn als auch an seinen Charakter und seine Moralvorstellung, allerdings habe Biden sich in den letzten Jahren verändert: „In den letzten vier Jahren hat er viele der Kämpfe, denen er sich stellen musste, gewonnen. Aber die eine Schlacht, die er nicht gewinnen kann, ist der Kampf gegen die Zeit. Keiner von uns kann das“.
Sein Artikel folgte nur wenige Wochen nach einer großen Hollywood-Spendengala für Biden, bei der insgesamt 28 Millionen US-Dollar (ca. 25 Millionen Euro) zusammenkamen und auf der auch Clooney anwesend war. Er sei bei dem Event auf Biden getroffen und bemerkte dort, dass Biden nicht mehr derselbe sei: „Es ist niederschmetternd, das zu sagen, aber der Joe Biden, mit dem ich vor drei Wochen auf der Benefizveranstaltung zusammen war, war nicht der Joe Biden von 2010, der eine große Sache war. Er war nicht einmal der Joe Biden von 2020. Er war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte gesehen haben“. Damit bezog sich der Darsteller auf Bidens gescheitertes TV-Duell im Juni gegen seinen Konkurrent Donald Trump, bei dem Biden immer wieder den Faden verlor und zudem unsicher wirkte.
Hollywood unterstützt Kamala Harris
George Clooney ist nicht der erste Hollywoodstar, der Bidens potenzielle Nachfolgerin Kamala Harris seine Unterstützung zusichert. Die derzeitige Vizepräsidentin erhielt bereits Zuspruch von prominenten Namen wie John Legend, Charli XCX, Jamie Lee Curtis und George Takei.
Wer aber nun tatsächlich in die Fußstapfen von Joe Biden für die Demokraten tritt, bleibt weiterhin spannend. Der neue Präsidentschaftskandidat – oder die neue Kandidatin – wird voraussichtlich bei einem Parteitag in Chicago Mitte August nominiert. Vizepräsidentin Kamala Harris gilt als Favoritin.