Melanie Müller meldet sich vorm Prozess krank – und gibt Ballermann-Konzert
Die ehemalige Dschungelköngin lässt aus gesundheitlichen Gründen ihren Prozess verschieben und tritt trotzdem auf Mallorca auf.
Melanie Müller wird vorgeworfen, während einer Veranstaltung 2022 mehrfach den „Hitlergruß“ gezeigt zu haben, weshalb der Sängerin eine hohe Geldstrafe oder sogar drei Jahre Haft drohen. Der dazugehörige Prozess in Leipzig musste allerdings bereits mehrfach verschoben werden, da sich Müller krank meldete. Doch wie nun Videoaufnahmen zeigen, gab sie trotzdem nur einen Tag vor dem geplanten Prozess ein Konzert im „Oberbayern“ auf Mallorca.
Konzert trotz Krankheit?
Melanie Müller hätte bereits am 18. Juni vor dem Amtsgericht in Leipzig erscheinen sollen, doch die Sängerin meldete sich bereits Mitte des Monats krank. Auch für den Folgetermin am 2. Juli scheint die 36-Jährige noch nicht fit genug zu sein: „Das Amtsgericht Leipzig hat die Termine zur Hauptverhandlung im Verfahren gegen Melanie Müller am 02. und 10.07.2024 um 9:30 Uhr aufgehoben. Grund hierfür ist eine Erkrankung der Angeklagten“, heißt es in einer Pressemitteilung. Allerdings schien Müller für ihren Auftritt auf dem Ballermann am Tag zuvor wieder gesünder zu sein, denn wie Videos zeigen, sagte sie den Gig nicht ab.
„Ich bin nicht verhandlungsunfähig, sondern einfach nur reiseunfähig“
In einem Interview mit „RTL“ äußerte sich Müller nun zu ihrem Auftritt auf Mallorca. Die Schlagersängerin hatte vor einigen Monaten einen Schlaganfall „im Gleichgewichtsorgan auf dem rechten Ohr“ gehabt, der bis heute einen Tinnitus hinterlassen haben soll. Demnach sei sie nicht in der Lage gewesen, einen Druckausgleich bei einem Flug hinzubekommen und habe deswegen auf Rat ihres Arztes den Rückflug nicht angetreten. Zudem leide sie derzeit noch an einer verschleppten Mittelohrentzündung, erklärte Müller gegenüber dem Sender.
Wie ein Gerichtssprecher gegenüber der „Bild“ mitgeteilt haben soll, könne man bei Zweifel an Müllers Erkrankung einen Amtsarzt hinzuziehen, der die Diagnose überprüft.
Das wird Müller vorgeworfen
Formal wird der Sängerin die „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“ vorgeworfen, wie das Gericht am 23. Mai 2024 bekannt gegeben hat. Die „Causa Hitlergruß“ soll sich bei einem Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig ereignet haben. Dort stand Müller auf einer Konzertbühne und soll mehrfach den „Hitlergruß“ in Richtung Publikum gezeigt haben. Der „Gruß“ ist nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches in Deutschland verboten. Zudem wurde der 35-Jährigen Drogenbesitz vorgeworfen. Laut Anklage soll Müller in ihrer Leipziger Wohnung im vergangenen August 0,69 Gramm Kokain und eine Ecstasy-Tablette aufbewahrt haben.
Die RTL-Dschungelkönigin bestritt die Vorwürfe von Beginn an ebenso wie die Nähe zu „Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut“: „[…] die Behauptung, ich mache mit Rechtsradikalen gemeinsame Sache und bewege mich im rechtsradikalen Umfeld, haben mich physisch und psychisch hart getroffen“, schrieb Müller am 28. September 2022 in einem Instgram-Post auf ihrem Kanal.