Måneskin bei Rock am Ring 2024: Die „Kool Kids“ des Gen-Z-Rock

Måneskin spielten am Sonntag als Headliner auf der Utopia Stage bei Rock am Ring.

Mit Ansagen hält sich Damiano David zurück – „wir sind Måneskin, falls jemand diese Info braucht“, gibt sich der Italiener mit Schlafzimmerblick zu Beginn des Sets zurückhaltend und cocky zugleich. Und das kann er auch, wann war schließlich das letzte Mal ein Gewinner des Eurovision Song Contest Headliner bei einem der größten Musikfestivals Deutschlands? Gleich zu Beginn des anderthalbstündigen Sets spielen die vier den Hit, mit dem sie weltweit bekannt geworden sind – vor allem für ihre italienischen Freunde im Publikum: „Zitti e Buoni“ holt aber natürlich auch jene ab, die den steilen Aufstieg der Band seit dem ESC-Sieg im Jahr 2021 verfolgen.

Måneskin: „We’re Italian and good-looking“

Auf den ersten Blick wirken Posen und Look der Band völlig drüber, ein Rock-Klischee, das sich längst überholt hat. Gitarrist Thomas Raggi in silbernen Boots und Lederhose, Bassistin Victoria De Angelis im schwarz-roten Outfit mit Herz-Cutout über dem Po räkeln sich und grinden an ihren Instrumenten – Devise: Hauptsache sexy. Wer genauer hinschaut, sieht aber auch: Das überspitzte Gehabe paart sich mit einem neuen Verständnis von Sex und Rock’n’Roll, in dem Geschlechterrollen und stereotypisierte Looks und Manierismen kaum noch eine Rolle spielen.

„Der folgende Song ist vielleicht nicht euer Lieblingssong, aber wahrscheinlich der eurer Freundin“, wirft David ein, bevor sich Victoria zu „I Wanna Be Your Slave“ samt Bass zum Crowdsurfen in die Menge begibt. Sänger und Gitarrist können nur mit offenem Mund von der Bühne aus zusehen – „es war uns ne Freude, mit dir Musik zu machen“, witzeln sie, als sich ihre Kollegin immer weiter von der Bühne fortbewegt. Mithilfe zweier Bodyguards kämpft sie sich schließlich für ein Instrumental mit Schlagzeuger Ethan Torchio zurück. Sichtlich aufgetaut sucht nun auch Damiano David mehr Kontakt zum Publikum in den ersten Reihen – bei „Mammamia“ hält er Händchen und macht damit etliche Die-Hard-Fans, die seit Stunden vor der Bühne ausharren, glücklich. „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes“ geht es schließlich beim Song „In Nome del Padre“ auch noch für Raggi in die Crowd.

Für „Kool Kids“ dreht die Band dann den Spieß um und holt eine große Gruppe Fans, die bereits Backstage auf ihren großen Moment gewartet haben, auf die Bühne, um mit der Band abzufeiern. Ein Fanschild in der Menge sagt es schon ganz treffend: „Tonight is gonna be the happiest“.

Der Sonntag bei Rock am Ring – die weiteren Highlights an Tag drei

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Auf den anderen Bühnen geht es am Sonntag allgemein noch härter zu – mit Machine Head, Biohazard, Fear Factory, Hatebreed und Corey Taylor – obwohl letzterer neben Slipknot-Songs auch das Theme von Spongebob Schwammkopf anstimmt.

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Überraschungsmoment vor Kraftklub: Die Donots wollten nach ihrem Auftritt am Samstag noch nicht nach Hause fahren und leihen sich spontan eine Hebebühne aus. Schließlich hätten sie am Tag zuvor die Zugabe vergessen und wollen ihr 30-jähriges Bandjubiläum noch einmal so richtig feiern. Weitere Eindrücke vom Sonntag bei Rock am Ring gibt es in der obenstehenden Galerie.

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