Boomer-Freude! In Sachen physische Verkäufe feiert Taylor Swift KEINE Rekorde
Swift jagt einen Rekord nach dem nächsten. In den Bestenlisten der LPs und CDs macht sich das nicht bemerkbar
Die Meldungen überschlagen sich: Taylor Swift bricht mit ihrem „The Tortured Poets Department“ einen Rekord nach dem nächsten. Mega-Millionen-Streams. Auf Spotify. Amazon. Gigantisch viele YouTube-Aufrufe. Keine Frage: Die 34-Jährige ist der größte Popstar unserer Zeit. Wann hat zuletzt eine Musikerin oder ein Musiker eine derartige Charts-Dominanz ausgeübt? Vielleicht in den 1980er-Jahren, als Michael Jackson, Prince und Madonna um den „Pop-Thron“ kämpften.
Damals galt die Anzahl der abgesetzten Tonträger als Beleg für die Popularität (natürlich neben der Anzahl der verkauften Konzerttickets). Und hier, und nur hier, muss man festhalten: Kein einziges der Swift-Alben steht in der Liste der meistverkauften Alben aller Zeiten. Man kann über Wikipedia meckern, was man will, oft zu Recht, weil dort viel Ungenaues, auch viel Erfundenes steht. Aber das Ranking der „best-selling albums of all time“ ist dort recht gut dokumentiert.
Als richtig richtig fett gelten Platten, die mindestens 20 Millionen Einheiten abgesetzt haben. Von Taylor dabei keine Spur. Keine einzige ihrer zig Platten ist da drin. Michael Jacksons „Thriller“ führt die Liste seit 1983 mit mittlerweile rund 51 Millionen Tonträgern an. Jüngstes Album ist Adeles „25“ von 2015 mit 19 Millionen Verkäufen, noch erfolgreicher war „21“ mit rund 27 Millionen verkauften CDs und LPs; dieses Adele-Werk erschien 2011. Beide Adele-Platten sind auch die einzigen Alben ab den Zehnerjahren des neuen Jahrtausends, die es überhaupt in das Ranking geschafft haben.
Das meistverkaufte Album des Jahres 2023 war das der südkoreanischen Boyband FML, die von ihrer Platte „Seventeen“ nur vergleichsweise mickrige 6,2 Millionen Exemplare loswurde. Kennt man hierzulande vielleicht nicht mal. Gut möglich, dass Taylor Swifts „The Tortured Poets Department“ das meistverkaufte Album des Jahres 2024 wird. Aber von den Spitzenplätzen des ewigen Rankings ist sie weit entfernt. Die Gründe sind klar: Swifties kaufen weniger CDs und LPs, sie streamen. Jüngere Leute sind das. Aber auf das Geld durch verkaufte Tonträger ist die Milliardärin Swift eh schon lange nicht mehr angewiesen …