The Avett Brothers

„The Avett Brothers“

Ramseur/American/Thirty Tigers (VÖ: 17.5.)

Wenigstens klingen die Brüder, als hätten sie Spaß.

Die Wege der Avett Brothers sind unergründlich. Die gottesfürchtigen Geschwister, die in den Nullerjahren wunderbare Americana-Platten gemacht haben, halten immer noch am glatten Sound fest, zu dem sie einst der bärtige Mystiker Rick Rubin, auch hier ihr Produzent, verführt hat. Die se klangliche Perfektion läuft ihrem erdigen Charisma und ihrer ansteckenden Energie entgegen; sie bleibt bedauernswert. Aber davon abgesehen: Die Brüder aus North Carolina, die das letzte Jahrzehnt eine kreative Wüste durchquert haben, sind endlich wieder auf eine Quelle gestoßen.

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Es ist nicht das klarste Wasser, aber man kann es trinken. Es gibt launigen Country („Country Kid“), schleppenden Folk mit verzerrten Atmo-Gitarren („ Cheap Coffee“), Piano-Streicher-Balladen („2020 Regret“). Besonders schön auch das melancholische Eröffnungslied „Never Apart“, dessen frommer Wärme sich nur der größte Zyniker verwehren kann. Die Uptempo-Stücke gelingen vielleicht weniger, aber zumindest klingen die Brüder, als hätten sie Spaß. Sie sind wieder auf dem richtigen Weg.