Gilby Clarke: „Ich wurde nie wirklich von Guns N‘ Roses gefeuert“

Er wurde nie offiziell gefeuert, sondern trocken und still abserviert

1991 ersetzte Gilby Clarke Izzy Stradlin als Gitarrist bei Guns N‘ Roses. Drei Jahre später war er wieder draußen. Der US-Amerikaner erzählte jetzt, dass er gar nicht offiziell entlassen wurde, sondern die Entlassung erst bemerkt hätte, als die Rockband ihn nicht mehr bezahlte.

In einem Interview mit „Guitar World“ erinnerte sich Clarke daran, dass er für drei Jahre Teil von Guns N’ Roses war, und sagte, er habe die Erfahrung trotz aller Geschehnisse genossen.

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„Sie ließen mich sein, wie ich bin“

„Sie waren mehr als cool zu mir. Ich kannte mich aus und es war nicht so, als wäre ich ein Niemand, der in die Band kam. Sie waren respektvoll, und Slash sagte nicht: ‚Mach es so oder stell dich hier hin‘. Sie ließen mich sein, wie ich bin.“

Er fuhr fort: „Es gab wichtige Passagen in den Songs, aber Slash sagte: ‚Drück den Songs deinen Stempel auf. Ich möchte, dass du die Songs so spielst, wie du sie spielen würdest und sie zu deinen machst.‘ Das war ein großartiger Ratschlag, denn er nahm eine Menge Druck von mir von dem Versuch, Izzy zu sein.“ Gitarrist und Co-Komponist Izzy Stradlin war Clarkes Vorgänger.

Nach über zwei Jahren auf der „Use Your Illusion“-Tour sagte Clarke, er habe der Band Songs angeboten, aber Rose wollte sie nicht verwenden. Das führte schließlich zur Veröffentlichung seines Soloalbum „Pawnshop Guitars“ im Jahr 1994, auf dem viele seiner Kollegen in Gastauftritten zu hören waren.

Axl Rose wollte einen anderen Weg einschlagen

„Wir hatten einen Stripclub auf der anderen Straßenseite, und das war eine tolle Ausrede, um ein paar Monate lang abzuhängen und Musik zu machen“, sagte er lachend. „Aber als ich die Platte fertigstellte, rief Slash an und sagte: ‚Hey, Axl hat einen anderen Gang eingelegt. Er will eine andere Richtung einschlagen, er will nichts mehr mit den frühen Sachen zu tun haben und er will dich nicht mehr in der Band haben‘“.

Der Gitarrist fragte sich, was er falsch gemacht habe, doch ihm wurde eine Woche später mitgeteilt, dass alles vergessen sei. „Es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen. Ich habe mit Axl geplaudert, wir sind wieder zusammen und alles ist gut“, so Slash zu Clarke. Nur eben nicht für ihn.

„Axl wollte einfach eine andere Richtung einschlagen“

„Danach kamen keine Schecks mehr“, berichtete der heute 61-Jährige. „Ich dachte mir: ‚Oh, okay. Schätze, ich bin raus aus der Band.‘ Er wurde also nie offiziell gefeuert, sondern trocken und still abserviert. „Axl wollte einfach eine andere Richtung einschlagen und das war’s.“

Kurz danach verließ Lead-Gitarrist Slash die Guns N’ Roses und gründete Slash’s Snakepit. Gilby Clarke schloss sich dieser kurzzeitig an. Die erste Platte „It’s 5 O’Clock Somewhere“ wurde dann von Slash und den damaligen Guns-N’-Roses-Mitgliedern Clarke, Duff McKagan und Matt Sorum geschrieben.

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