Ozzy Osbourne über Kanye West: „Es ist falsch, nichts gegen ihn zu sagen“
Ozzy Osbourne lässt wegen Kanye Wests unautorisierten Black-Sabbath-Samples nicht locker.
Ozzy Osbourne hat sich erneut gegen Kanye West ausgesprochen. Im Zentrum des Konflikts der beiden Musiker steht ein Black-Sabbath-Sample des Rappers ohne Erlaubnis der Band.
Ozzy Osbourne: Keine Assoziation mit Kanye West
„Ich will nicht, dass irgendeine Arbeit von mir in irgendeiner Form mit sowas assoziiert wird“, sagte Ozzy Osbourne im Gespräch mit dem englischen ROLLING STONE. Damit bezog er sich auf Ansichten des Rappers – zuvor hatte sich der ehemalige Black-Sabbath-Frontmann gegen dessen Antisemitismus ausgesprochen. Dazu, den Rapper auf seine Handlungen aufmerksam gemacht zu haben, sagte er: „Nun, es hat ja verdammt nochmal niemand anders gemacht, oder?“ Erklärend fuhr der besonders für den Heavy Metal legendäre Musiker fort: „Mit dem aktuellen Stand der Welt brauchen wir nicht anfangen, Leute in irgendeiner Form zu diskriminieren. Es ist falsch. Es ist einfach falsch. Es gibt verdammt nochmal genug schwierige Umstände, und er sollte keine Sachen sagen, wie er es getan hat. Es ist falsch, nichts gegen ihn zu sagen.“
Erster Schlag in den Sozialen Medien
Bereits Anfang des Monats hatte Ozzy Osbourne einen Post in den Sozialen Medien verfasst, der seinen Standpunkt klarmacht. Dass Kanye West während eines Events zur Bewerbung seines neuen Albums „Vultures 1“, das in Kollaboration mit Ty Dolla $ign entstand, eine Passage aus Black Sabbaths „Iron Man“ spielte, lehnte der Sänger entschieden ab. „Kanye West hat um Erlaubnis gebeten, einen Ausschnitt einer Live-Performance von ‚Iron Man‘, der 1983 auf dem US Festival entstand, ohne Gesang samplen zu dürfen. Die Erlaubnis hat er nicht bekommen, weil er ein Antisemit ist, der vielen großen Schmerz zugefügt hat“, teilte Ozzy Osbourne mit. „Er hat das Sample trotzdem einfach bei einer Listening Party für sein Album benutzt. Ich will mit diesem Mann nichts zu tun haben!“
Weitere Absage von Sharon Osbourne
Auch Ozzy Osbournes Ehefrau und Managerin Sharon Osbourne äußerte sich daraufhin in einem Interview zu Kanye West. „Er hat sich dieses Mal mit der falschen Jüdin angelegt“, sagte sie entschieden gegenüber TMZ. Sie selbst wurde im jüdischen Glauben erzogen. Darauf führte sie zurück, dass ihr Ehemann keine Sample-Erlaubnis erteilte. Üblicherweise, sagte sie, stelle ihr Mann anderen Musikern frei, seine Songs zu nutzen. In diesem Fall jedoch hatte er „einen besonderen verdammten Grund, nein zu sagen“. Auch Sharon Osbourne bezeichnete Kanye West als „respektlosen Antisemiten“, der „Hass repräsentiere“.
Die gemeinte Live-Aufzeichnung von „Iron Man“:
Das Ehepaar schickte dem Rapper nach dem Vorfall eine Unterlassungsklage. Einige Tage später wurde bekannt, dass Kanye West das Sample aus dem betreffenden Song entfernt hatte. Statt Passagen aus „Iron Man“ (1970) ist nun eine verzerrte Gitarre zu hören.
So reagierte Kanye West
Der Rapper war erstmals im Oktober 2022 des Antisemitismus bezichtigt worden – daraufhin beendeten Firmen wie Adidas und Balenciaga ihre Zusammenarbeit mit ihm beendeten. In einem Interview mit New Nation teilte Kanye West mit, nicht an den Begriff Antisemitismus zu glauben. Später folgte zwar eine Entschuldigung für seine Aussagen an die jüdische Glaubensgemeinschaft, dann wiederum zeigte er sich öffentlich mit Merchandise von Burzum, dem ehemaligen Black-Metal-Projekt des Neonazis und verurteilten Mörders Sarg Vikernes. Auch eine Antwort an Ozzy Osbourne verfasste er. Da sich der britische Musiker und seine Frau vergangenes Halloween noch in Anlehnung an fragwürdige Outfits derer als Kanye West und seine Frau Bianca Censori verkleidet hatten, schlussfolgerte der Rapper, dass der Black-Sabbath-Kopf einen fremdgeführten Instagram-Account haben müsse, also ein Betreuer den Post verfasst hatte. Dem widerspricht nun Ozzy Osbournes erneutes Aufgreifen des unerlaubten Samplings.