J.K. Rowling äußert sich wieder transphob: „Ich habe diese Scheiße satt“
Da eine Mörderin in einem News-Artikel nicht als trans Frau bezeichnet wurde, wütet Rowling auf X.
J.K. Rowling ist in den sozialen Medien erneut durch Kommentare aufgefallen, die sich transphob deuten lassen. Auf einen X-Post, der darüber berichtete, dass eine 26-jährige Frau namens Scarlet Blake wegen Mordes ins Gefängnis muss, reagierte die „Harry Potter“-Autorin mit Kritik. Sie störte sich daran, dass der britische Nachrichtensender die Verurteilte als Frau und nicht als „Transgender-Frau“ bezeichnet hatte.
J.K. Rowling über die Verurteilte: „Das ist keine Frau“
Scarlet Blake wurde vor Gericht schuldig gesprochen, Jorge Martin Carreno ermordet zu haben. Sie hatte sich ebenfalls dabei gefilmt, wie sie eine Katze tötete und damit die Aufmerksamkeit auf sich zog – eine Inspiration aus der Netflix-Dokumentation „Don’t Fuck With Cats“. Carreno hatte sie 2021 getötet, indem sie ihn angefahren und daraufhin in einen Fluss gestoßen hatte. Bei Blake handelt es sich um eine transsexuelle Frau, die, wie „BBC“ vermeldet hat, nun eine lebenslange Haftstrafe in einem Männergefängnis absitzen wird.
„Sky News“ schrieb dazu via X: „Eine Frau, die sich dabei gefilmt hat, wie sie eine Katze tötete, bevor sie das Tier in einen Mixer steckte, wurde für den Mord an einem Mann vier Monate später zu lebenslanger Haft verurteilt.“ Die Tatsache, dass die Verurteilte in dem X-Posting als Frau betitelt wurde, brachte J.K. Rowling zu ihrer Kritik – ihrer Meinung nach hätte Blake als „Transgender-Frau“ beschrieben werden müssen. Ihr Kommentar ganz konkret: „Ich habe diese Scheiße so satt. Das ist keine Frau. Das sind #NotOurCrimes.“
Diese transfeindliche Äußerung teilte die Schriftstellerin mit ihren 14 Millionen Follower:innen – eine Zielgruppe, die ihre Einstellung zum Teil unterstützt.
Kritik stößt auf Kritik
Es sind jedoch nicht alle Leser:innen ihrer X-Beiträge auch auf ihrer Seite – eine von Rowling zensierte Person reagierte auf den Kommentar mit den Worten: „Was für eine seltsame Sache, sich darüber zu beschweren. Als ob es nicht viele Cis-Frauen gäbe, die schreckliche Verbrechen begangen haben. Was spielt es für eine Rolle, wie sich die Person identifiziert?“ Die Autorin veröffentlichte daraufhin drei Punkte-Parts, die ihrer Meinung nach ihre Einstellung rechtfertigen. Sie erklärte: „1. Die Kriminalitätsstatistiken sind unbrauchbar, wenn von Männern begangene gewalttätige und sexuelle Übergriffe als Frauendelikte erfasst werden. 2. Aktivisten fordern bereits, dass dieser sadistische Mörder in einem Frauengefängnis inhaftiert werden soll. 3. Ideologisch motivierte Fehlinformationen sind kein Journalismus.“
Unterstützung einer transfeindlichen Journalistin
Etwas später reagierte Rowling auf einen weiteren Beitrag. Die „Guardian“-Journalistin Louise Tickle hatte zuvor einen Text geteilt, indem sie zu einem ihrer eigenen Artikel Stellung bezog. Bei diesem handelte es sich ebenfalls um eine Berichterstattung desselben Mordfalls, in dem sie Scarlet Blake als Frau betitelt hatte. In ihrem Statement erklärte sie, dass sie es bereue, die Verurteilte als weiblich beschrieben zu haben und sie aus den ihr zuvor vorgelegten Informationen nicht hätte einsehen können, dass es sich bei ihr um eine transsexuelle Person handele. Ebenso hatte sie in ihrer Erklärung Aussagen getroffen, die Blake ihre Gender-Identität absprechen. Sie schrieb: „Es war ein Mann, der diesen Mord begangen hat. Nicht eine Frau.“ Am Ende ihres Posts gab sie eine neue, „von ihr präferierte“ Version ihres Berichts bekannt, in dem sie die 26-Jährige stringent als Mann betitelte. Ihre aktualisierte Version lautet: „Ein Mann, der sich selbst dabei gefilmt hat, wie er den Körper einer Katze tötet, seziert und vermischt, bevor er einen Mann brutal angreift und ihn Monate später in einem Fluss ertrinken lässt, wurde wegen Mordes verurteilt. Der 26-jährige Mann, der sich Scarlet Blake nennt und behauptet, weiblich bzw. transsexuell zu sein, griff Jorge Martin Carreno, 30, an, als er im Juli 2021 von einem nächtlichen Ausflug in Oxford nach Hause ging.“
J.K. Rowling gab der Veröffentlichung ihren Zuspruch, repostete ihn und schrieb dazu: „Jedes einzelne Wort dieses Artikels“.
Vergangene Kontroversen um Rowling
Seit Juni 2020 brechen immer wieder Kontroversen um J.K. Rowling los, seit sie unter anderem twitterte: „Wenn Geschlechter nicht real sind, gibt es keine gleichgeschlechtliche Anziehung.“ Sie behauptete ebenfalls, dass trans Frauen „männliche Kriminalitätsmuster beibehalten“, was sie eher dazu bringen würde, jemanden in einer Umkleide oder einem Frauenhaus körperlich oder sexuell anzugreifen.
Viele der Darsteller:innen, die unter anderem am Set von „Harry Potter“ mit der Autorin zusammengearbeitet hatten, distanzierten sich bereits öffentlich von ihr und ihren Äußerungen. Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint und Eddie Redmayne gehören unter anderem zu den Kritiker:innen der umstrittenen Schriftstellerin, während Ralph Fiennes zu denjenigen gehört, die sie verteidigt haben.