„October Rain“: Israel droht angeblich selbst mit Boykott
Der israelische Beitrag soll angeblich von den Hamas-Anschlägen handeln – und könnte deshalb unzulässig sein
Vom 7. bis zum 11. Mai findet der 68. Eurovision Song Contest in Malmö statt. Mit dabei ist auch Israel, vertreten durch Eden Golan, einer Sängerin aus der Casting-Show „The Next Star“. Der Song, mit dem sie antreten wird, soll jedoch jetzt schon in der Kritik stehen – obwohl dieser offiziell noch gar nicht festgelegt und bekannt gegeben wurde. Grund dafür sind die Proteste gegen die Teilnahme des Landes am Schlagerwettbewerb.
Titel des Beitrags soll von Hamas-Attentat inspiriert sein
Während Eurovision erklärt hatte, dass der Track noch intern ausgewählt werden müsse und die einzige aktuelle Information dazu sei, dass ein Teil des Textes auf Hebräisch gesungen werden würde, berichtet das israelische News-Portal „ynet“ bereits über Kritik an dem Song. Angeblich sei „October Rain“ schon als Beitrag festgelegt. Allerdings könnte er vom für die Auswahl zuständigen ESC-Gremium disqualifiziert werden, da er „zu politisch“ sei. Der Titel beziehe sich auf das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 1.200 Menschen ums Leben kamen, und in dessen Folge Israel in den Gazastreifen einmarschierte. Bei den Kämpfen zwischen Israel und Hamas sollen bis zu 20.000 Menschen auf palästinensischer Seite gestorben sein.
Der Veranstalter des ESCs, die European Broadcasting Union (EBU), erklärt: „Wir sind derzeit dabei, den Text des Liedes sorgfältig zu prüfen – ein Prozess, der bis zu einer endgültigen Entscheidung zwischen der EBU und der Public Broadcasting Corporation vertraulich ist. Alle Rundfunkanstalten haben bis zum 11. März Zeit, ihre Songs offiziell einzureichen. Erfüllt ein Song aus irgendeinem Grund nicht die Kriterien, hat das Unternehmen die Möglichkeit, einen neuen Song oder einen neuen Text einzureichen, wie in den Wettbewerbsregeln vorgesehen.“
Was passiert, wenn „October Rain“ nicht genehmigt wird?
Der israelische öffentlich-rechtliche Sender „Kan“ hat bekannt gegeben, dass Israel im Falle einer Aufforderung zum Song-Austausc vom Eurovision Song Contest zurücktreten werde. In einem Statement heißt es: „Es ist anzumerken, dass die ‚Israel Broadcasting Corporation‘ nicht die Absicht hat, das Lied zu ersetzen. Das bedeutet, dass Israel nicht an dem Wettbewerb teilnehmen kann, der im kommenden Mai in Schweden stattfindet, wenn er nicht von der Europäischen Rundfunkunion genehmigt wird.“