Academy Awards: Neue Kategorie für Casting Direction
Dass die Academy Awards künftig eine neue Sparte prämieren, lässt Forderungen nach weiteren neuen Kategorien laut werden.
Die Academy Awards haben dem Branchenmagazin „Variety“ zufolge eine neue Kategorie eingeführt. Künftig soll auch ein Oscar für die beste Casting Direction verliehen werden.
Erste neue Kategorie in über zwanzig Jahren
Die neue Sparte wurde branchenintern bereits lange gefordert. Die Änderung soll zur Verleihung der 98. Academy Awards im Jahr 2026 in Kraft treten. Es handelt sich um die erste neue Kategorie seit über zwanzig Jahren. Zuletzt war die Filmpreisverleihung 2002 um die Auszeichnung für den Besten Animationsfilm erweitert worden. Zwischendurch hatte es lediglich kleinere Änderungen gegeben. So wurde 2009 die Shortlist für den Besten Film von fünf auf zehn erweitert. Vergangenes Jahr entschied die verleihende Academy Of Motion Picture Arts And Science, dass Filme von Streaming-Anbietern für eine Nominierung ausgeweitet auch in Kinos zu sehen sein müssen.
Academy Awards: Langer Weg zu Änderungen
Bislang hatte die Academy bei der Nachfrage nach einem Oscar für Casting Directors keine „umfassende Unterstützung“ wahrgenommen. Die Argumentation von Unterstützer:innen ist seit den Neunzigern, dass die Auswahl der Besetzung ein wichtiger Teil des Filmemachens ist. Bisher war die betreffende Abteilung größtenteils untergegangen, obwohl zwischen 2019 und 2022 mit David Rubin ein Casting Director den Vorsitz der Academy innehatte. In Bezug auf den erfolgreichen „Barbie“-Film und dessen mehrfach Oscar-nominierten Cast wurden nun abermals Stimmen nach der neuen Kategorie laut. Nun erkannte Academy-CEO Bill Kramer die „essentielle Rolle“ des Castings an.
Dass die Academy sich willens zeigt, die Auszeichnungssparten auszuweiten, öffnet Türen für weitere Kategorien. So macht sich beispielsweise Regisseur Chad Stahelski („John Wick“) schon seit längerer Zeit für einen Oscar für die besten Stunts stark. Er selbst begann seine Karriere als Stuntman und bezeichnet die Branche als „ebenso relevant wie alle anderen Abteilungen [beim Film]“. „Ich bin da mal ein bisschen arrogant und sage, wir würden den Oscars das gewisse Etwas geben“, so Stahelski. „Das ist eine echte Win-Win-Situation.“
So handhaben andere Auszeichnungen die Sparten
Bei den Oscars werden derzeit Preise in 24 Kategorien vergeben. Teil der Verleihung sind außerdem Musik-Auftritte. Vergleichbare Zeremonien wie die Tony Awards, die Primetime Emmy Awards oder auch die Grammy Awards teilen ihre Verleihungen aufgrund der großen Zahl an Kategorien inzwischen in die Hauptverleihung und eine „Pre-Show Ceremony“ auf. Anders als bei den Academy Awards haben beispielsweise die BAFTA Awards bereits eine Casting-Kategorie.