Bruce Kulick wurde nicht zum Kiss-Abschluss eingeladen
Bruce Kulick fehlte beim großen Kiss-Abschied im Dezember. Endlich erklärte der Gitarrist, wieso.
Bruce Kulick wurde nicht zum Abschiedskonzert von Kiss eingeladen. So erklärte der langjährige Gitarrist der Gruppe, weshalb er im Dezember nicht an den Feierlichkeiten im New Yorker Madison Square Garden teilnahm: „Ich wurde nicht dazu aufgefordert, da zu sein, und ich wurde nicht eingeladen“, sagte Kulick im Gespräch mit „Ultimate Classic Rock“.
Bruce Kulick: Versöhnliche Worte
Dabei beteuerte der Gitarrist zuvor das gut Verhältnis zu seinen Kiss-Weggefährten. Zu Ace Frehley, Tommy Thayer, Eric Singer, Paul Stanley und Gene Simmons bestünden Kulick zufolge freundschaftlicher Kontakt. Mit Peter Criss spielte er Konzerte. Trotzdem beschrieb er den Vorlauf der Veranstaltung wie folgt: „Mir war klar, dass diese Aussage von Gene und Paul, dass jeder zu ‚End Of The Road‘ eingeladen werden würde, eine Geste war und so nicht unbedingt passieren würde.“
Noch klarer sprach Kulick allerdings über den Manager von Kiss, Doc McGhee. „Jemand hat ihn in einem Podcast gefragt: ‚Was ist mit Bruce Kulick?‘“, erzählte der Musiker in dem Interview. Auf diese Frage soll McGhee geantwortet haben: „Kiss ist keine Jam-Band.“ Kulick erinnerte daraufhin an seine Karriere mit Kiss – immerhin spielte er von 1984 bis 1996 mit der Band, der Phase ohne Maske. „Ich jamme nicht“, so Kulicks Schlussfolgerung.
„Doc mag meine Ära nicht, weil er damit nichts zu tun hatte, und das ist in Ordnung. Doc war immer nett zu mir. Ich weiß auch, wie wichtig er für die große Vision von Kiss war, nachdem ich nicht mehr dabei war. Aber ich habe den Eindruck, dass zu sagen, dass die Band nicht jamme und es ein Jam wäre, wenn ich auf der Bühne stünde, nur eine nette Art ist zu sagen, ‚Niemand außer Kiss wird auf der Bühne stehen‘“, so Kulicks Blick auf die Aussage. Er verstehe das sogar. „Ich habe keinen magischen Moment gesucht, in dem ich meine Gitarre anschließe und mit Kiss auf der Bühne stehe. Die Fans hätten sicher den Verstand verloren, daran glaube ich wirklich. Aber es ist egal. Ich habe mich einfach zurückgelehnt, weil ich ja wusste, dass ich nicht eingeladen war“, sagte er.
„Wenn sie gewollt hätten, dass ich da bin, dann hätten sie mich gebeten, zu kommen“
Lediglich eine Sache habe er als unbehaglich empfunden: Dass ihn Bekannte vor der Show fragten, ob sie einander später backstage sehen würden. Diesen habe er viel Spaß gewünscht: „Was hätte ich sonst sagen sollen? Ich wollte ja wirklich, dass alle eine gute Zeit haben. Es bedeutet mir viel, dass die Fans noch Spaß haben.“ Dennoch wirkte er enttäuscht darüber, dass die Namen von Wegbegleitern oder -bereitern von Kiss während der Show keine Erwähnung fanden. Weder in Worten noch in Bildern wurde aufgezählt, wer über die Jahre Teil der Gruppe war. „Ich weiß, dass viele Fans davon enttäuscht waren“, schlussfolgerte Kulick. „Wenn sie gewollt hätten, dass ich da bin, dann hätten sie mich gebeten, zu kommen. Das respektiere ich. Was es allerdings etwas schräger macht, ist dass Gene und Paul mich damals eingeladen haben, als Kiss in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen wurden.“
„Kisstory“, wie Kulick es nannte, wäre bei dieser Ehrung repräsentiert worden, obwohl lediglich die Gründungsmitglieder honoriert wurden, dafür aber nicht beim letzten Konzert der Band, das das Gesamtwerk feierte – ein seltsamer Kontrast. Kulick teilte trotzdem noch seinen persönlichen Lichtblick der Show: Als er dann doch in Form des Anfangsriffs von „God Gave Rock And Roll To You“ für einen Moment zu hören war.
Eigentlich hatte der Musiker mit „Ultimate Classic Rock“ über seinen Ausstieg bei Grand Funk Railroad sprechen wollen. Außerdem kündigte er an, sich im neuen Jahr seiner Solo-Musik sowie möglicherweise auch Memoiren widmen zu wollen.