Kampfstern Galactica: Der Kinofilm
Regie: Alan J. Levi, Darsteller: Dirk Benedict, Richard Hatch, Lorne Greene
Ganze 34 Ideen, klagte 20th Century Fox vor Gericht, hätten Universal Studios für „Kampfstern Galactica“ von „Krieg der Sterne“ geklaut (die Klage wurde abgewiesen). Derart gefährlich erschien eine TV(!)-Serie gegenüber dem damals kassenträchtigsten Film aller Zeiten. Sci-Fi-Fernsehen war 1978 nicht gut – aber Glen A. Larsons Geschichte einer Raumschiff-Odyssee einsamer Menschen, die einen Planeten namens Erde als neue Heimat suchen und von Robotern gejagt werden, war gut. Besser als Kino: „Star Crash“ war ein Witz, „Star Trek – der Film“ todlangweilig.
Der aus mehreren Folgen zusammengeschnittene, jetzt in 4k verfügbare Kinostreifen verdeutlicht die Qualität: Produktion von „Star Wars“-Effektewizard John Dykstra; in den Nebenrollen mit Jane Seymour und Ray Milland stark besetzt; Androidenhund Boxey niedlicher als R2-D2; Dirk Benedicts Pilot Starbuck ein sympathischer Han Solo für Arme; und mit Stu Phillips ein Komponist, der die komplette 80er-Jahre-Kindheit orchestrieren würde: „Magnum“, „A-Team“, „Knight Rider“, „Ein Colt für alle Fälle“, „Trio mit vier Fäusten“.
Im Jahre 1978 steuerte die Welt auf einen neuen Höhepunkt im Kalten Krieg zu, und sowjetische Medien kritisierten angebliche Story-Parallelen zu den Abrüstungsabkommen mit den USA, wobei die bösartigen Zylonen für Russen stünden, die Verträge brächen. Dabei sehen die Zylonen-Ritter klasse aus, und Roboter wirken generell erbarmungsloser als etwa „Star Wars“-Sturmtruppen, in deren Rüstungen paddelige Menschen stecken. Außerdem setzen sie Atombomben ein. „Kampfstern Galactica“ war Robocalypse pur.
Und die Entscheidung, nahezu die komplette, mit Unterbrechungen zwei Staffeln laufende Serie ausschließlich in der Dunkelheit des Alls anzusetzen (sogar die wenigen Planeten werden fast nur bei Nacht besucht), ist kühn. Der Serien-Reboot von 2004 ist vielleicht klüger geplottet – aber die 1978er-Version ist radikaler (Universal Pictures Home Entertainment)