Serie der Woche: „Last Exit Schinkenstraße“
Mit Heinz Strunk, Marc Hosemann, José Barrros
Heinz Strunk ist nun schon so lange mit seinen Romanen der Liebling des literarischen Feuilletons, dass man fast vergessen hat, wie albern er sein kann. „Last Exit Schinkenstraße“ erinnert einen aber wieder daran. Strunk ist Autor der Comedyserie, hat die Songs geschrieben und gibt sich bereitwillig als Hauptfigur mit viel zu kurzer Ponyfrisur der Lächerlichkeit preis. Peter ist ein Saxofonist, der mit dem Trompeter Torben (Marc Hosemann) seit 30 Jahren als Tanzmusiker arbeitet. Als die beiden gefeuert werden, versuchen sie mit eigenen Partysongs ihr Glück am Ballermann – und aus Peter wird Pierre Panade.
Bei dieser deftigen, manchmal etwas anstrengenden Persiflage voller Oneliner und Gastauftritte (Mickie Krause, Olli Schulz, H. P. Baxxter, Katharina Wackernagel, Bjarne Mädel) schreckt Strunk vor nichts zurück, und ist erschütternd gut darin, Festzeltkracher zu erfinden („Du sollst nicht lecken, bevor es tropft“, „Mein Liebesdöner wird ganz saftig, wenn ich an dich denke“). Selbst den Titel seines Debütromans recycelt er für einen Stimmungshit: „Fleisch ist mein Gemüse“. Wenn das kein Hit wird, was dann? (Amazon Prime)