Heino kritisiert Sprachsensibilität: „Leute, die so etwas wollen, denen hat man ins Gehirn geschissen“
Der Schlager-Star wird für seine Aussagen im Sat.1-„Frühstücksfernsehen“ kritisiert. Die Sendung wurde mittlerweile aus der Mediathek gelöscht.
Das Thema der Sprachsensibiltät spaltet die Gesellschaft. Heino äußert seine konkrete Einstellung zu der Gender-Debatte am Dienstagmorgen (19. September) im Sat.1-„Frühstücksfernsehen“. Eigentlich sollte der Schlagersänger sein neues Album „Lieder meiner Heimat“ promoten, doch das Thema schwang schnell in eine ganz andere Richtung um und heimste dem Musiker letztendlich viel Kritik ein.
Er halte generell nichts vom Gendern, meinte Heino gegenüber Moderator Matthias Killing. „Also Leute, die so etwas wollen, denen hat man ins Gehirn geschissen. So wie wir im Rheinland sagen würden. Ich stehe da gar nicht dahinter“, stellt der Sänger seinen Standpunkt klar. Und auch altbekannte Begriffe lässt der 84-Jährige sich nicht nehmen. „Ich werde weiter ‚Lustig ist das Zigeunerleben‘ singen. Davon lasse ich mich von keinem Menschen abbringen. Das ist Kulturgut. Ich habe es in den Sechzigern wieder populär gemacht. Das soll auch so bleiben“, verteidigt sich der Musiker im Interview.
Heinos Manager Helmut Werner fügt gegenüber „Express.de“ hinzu, dass man erstmal wissen müsse „dass Heino mit vielen Sinti und Roma befreundet“ sei. „Sie sagen alle, dass sie stolz darauf sind. Heino singt hier von ihrer Kultur. Sie sehen hier kein Schimpfwort. Das Schimpfwort sehen nur die Leute, die die Welt verbessern wollen und die sich über irgendwelche Wörter aufregen möchten“, führt der Manager fort.
Vor allem auf den Sozialen Medien hagelt es Kritik. Unter dem offiziellen Instagram-Post des Sat.1-„Frühstücksfernsehen“ habe eine Userin geschrieben: „Alte weiße Männer finden Gendern scheiße und verweigern sich Rassismus-kritischem Sprachgebrauch. Ist ja mal was ganz Neues.“ Nicht nur der Social-Media-Beitrag wurde gelöscht, auch die Aufzeichnung der Sendung ist in der Mediathek nicht mehr abrufbar.
Werner verteidigt Heino weiter. „Grundsätzlich ist es so: Ich wüsste nicht, inwieweit man Heino vorwerfen könnte, dass er sich sexistisch oder rassistisch geäußert haben soll. Wenn ich mir Kommentare durchlese, in denen er als ‚alter, weißer Mann‘ tituliert wird, das ist für mich an Altersdiskriminierung nicht zu überbieten. Es ist ein ganz kleiner, armseliger Haufen, der so denkt. Heino, mit fast 85, lässt sich nicht in seine Sprache hereinreden. Er ist wie er ist. Und da ist nichts Verwerfliches dabei. Er ist ein deutscher Sänger und kein Politiker“, so Werners Statement.
Sat.1-Sprecher Christoph Körfer äußerte sich ebenfalls zu dem Eklat. „In diesem Kontext lassen Sie mich gerne Salman Rushdie zitieren. Der indische Schriftsteller, der ob seines Buches ‚Die satanischen Verse‘ verfolgt wurde und wird, sagt: ‚Redefreiheit ist das Entscheidende, um sie dreht sich alles. Redefreiheit ist das Leben‘“.