Sean Penn: „Will Smiths Ohrfeige wäre nie passiert, wenn Selenskyj bei den Oscars gewesen wäre“
Sean Penn hat eine eigenwillige Deutung der Oscars 2022
Hollywood-Star Sean Penn hat die Academy Awards heftig kritisiert. Aus Penns Sicht wäre es bei der Oscar-Zeremonie 2022 nie zu der berüchtigten Ohrfeige von Will Smith gegen Chris Rock gekommen, wenn der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj eine Live-Schalte bekommen hätte. Ein Auftritt von Selenski wurde mehrmals von der Academy abgelehnt.
Sean Penn hat erst vor kurzem einen Dokumentarfilm über den Krieg in der Ukraine sowie Präsident Selenskyj gedreht. Die beiden verbinde seitdem wohl eine enge Freundschaft. Penn hat dem Präsidenten sogar seinen Oscar geliehen, als eine Art Glücksbringer, bis zum Ende des Konflikts. Seit März 2014 rückte das Nachbarland Russland immer weiter in das Land ein und startete im Februar 2022 eine weit angelegte Invasion in die Ukraine. In „Superpower“ dokumentierte Sean Penn die aktuelle Situation und reiste dafür in die Hauptstadt Kiew, um sich mit Selenskyj zu treffen.
Sean Penn über Will Smiths „schlimmsten Moment als Mensch“ und Wolodomir Selenskyi
Kurz nach Invasionsbeginn versucht Selenskyj, der selber vor seinem politischen Amt Schauspieler und Entertainer war, die Aufmerksamkeit des Westens für den Krieg in seinem Land zu wecken. Dafür wollte er wohl auch eine Live-Schalte zu den Oscars 2022 machen, die nur wenige Wochen nach dem Invasionsbeginn stattfanden. Seine Anfrage wurde aber abgelehnt.
Laut Penn hätte sich aber die Aktion gleich zweifach gelohnt, denn somit wäre es nicht zu dem Skandal des Abends gekommen. Als der Komiker Chris Rock die Kategorie „Best Documentary Feature“ ankündigen sollte, riss er einen Witz über Will Smiths Frau Jada Pinkett-Smith. Der Schauspieler, der wenig später den Preis als bester Hauptdarsteller entgegen nahm, stürmte daraufhin die Bühne und verpasste Rock eine Ohrfeige. Millionen Zuschauer:innen verfolgten ungläubig den Moment im Fernsehen. Smiths Karriere steht seitdem auf der Kippe.
Sean Penn behauptete nun, dass es dazu nie gekommen wäre, wenn Selenskyj sich an Publikum gewandt hätte: „Die Oscars-Produzenten dachten: ‚Oh, Selenskyj ist nicht unbeschwert genug.‘ Tja, was bekamen wir stattdessen? Will Smith!“, teilte der zweifache Oscar-Preisträger dem Magazin „Variety“ mit. „Dieser verdammte Scheiß wäre nie mit Selenksi passiert. Will Smith hätte nie seinen Platz verlassen, um sich an so einer dummen Gewalttätigkeit zu beteiligen. Es wäre nie passiert“, beschreibt er weiterhin Smiths „schlimmsten Moment als Mensch“.
Wann und wo „Superpower“ in Deutschland erscheint, ist bisher nicht bekannt.