Burt Bacharach

Als Herb Alpert 1962 ein paar seiner neuen Popsongs an die Firma Specialty Records schickte, prüfte diese auf Hit-Potenzial hin damals Sonny Bono, der dem Songschreiber kategorisch erklärte, im Geschäft mit populärer Musik werde er es nie zu etwas bringen. Wenige Monate später startete der Trompeter mit „The Lonely Bull“ eine phänomenale Karriere. Im Sommer 1968 behauptete er sich gar für vier Wochen auf der Nr. 1 der Pop-Hitparade. Vorgeschlagen hatte ihm den Song derselbe Burt Bacharach, mit dem er schon perfekt bei der James-Bond-Parodie „Casino Royale“ zusammengearbeitet hatte.

Ein notorischer Womanizer

Die ersten zehn erfolgreichen Jahre von Bacharach und seinem Partner Hal David begannen mit Marty Robbins’ „The Story Of My Life“, 1957 Nr. 1 der amerikanischen Country-Hitparade, und Perry Comos „Magic Moments“, in England die nächste Nr. 1. Das sind zwei der 96 Kompositionen, mit denen dieses Boxset die Jahre bis zur Zusammenarbeit mit Dionne Warwick dokumentiert. Bis dahin hatten sie beliebten Croonern (Nat King Cole, Tony Bennett, Andy Williams, Frankie Avalon) genauso wie aufstrebendem Nachwuchs (Del Shannon, Shirelles, Drifters, Gene Pitney) oft maßgeschneiderte Songs geliefert. „I Just Don’t Know What To Do With Myself“ wählte man für diese Werkschau nicht in der Aufnahme von Dusty Springfield, sondern in der von Jerry Leiber und Mike Stoller produzierten Version von Tommy Hunt aus, weil arrangiert und dirigiert von Bacharach.

Der Meister mit dem ziemlich unfehlbaren Gespür für Ohrwurmqualitäten war ein notorischer Womanizer mit dem Spitzenamen „Playboy of the Western World“. Weit mehr noch als Elvis Costello, Jimmy Webb oder Dionne Warwick rühmt ihn in den Linernotes Marlene Dietrich, zitiert mit den Sätzen: „Burt Bacharach, as a man, embodied everything a woman could wish for. He was considerate and tender, gallant and courageous, strong and sincere; but above all he was admirable, enormously delicate and loving. For me he was the only one.“