Rolling Loud Germany: Google-Bewertung aktuell bei nur 1,5 Sternen
Das Rolling Loud Germany Festival feiert eine sehr schwere Geburt.
Das Rolling Loud Germany hat, nach Fan-Berichten wie nach Veranstalterangaben, leider nicht nur gute Schlagzeilen gemacht. Auch auf dem Bewertungsportal „Google-Rezensionen“ schlägt sich das nieder. Am Sonntagabend (09. Juli) liegt das Festival dort bei nur 1,5 von 5 Sternen. Grundlage sind aktuell 100 Rezensionen.
Wie Google anmerkt, sind diese „nicht geprüft“. Das heißt nach Firmenauskunft: „Rezensionen werden nicht von Google überprüft. Google sucht aber gezielt nach gefälschten Inhalten, um sie zu entfernen“ – jedes runterbewertete Event oder jede runterbewertete Lokalität kann stets auch das Ergebnis von Hass-Kampagnen sein. Allerdings decken sich viele der Bewertungen mit den Erlebnissen, die Fans in den sozialen Medien teilten. Auf der offiziellen Facebook-Seite des deutschen Ablegers des internationalen Festivals finden sich unter den Posts übrigens so gut wie gar keine Kommentare, was zumindest bemerkenswert ist, da sich auf allen nicht-offiziellen Rolling-Loud-Seiten in den sozialen Medien eben sehr viele finden.
„Die Bühnen wurden einfach überrannt und es wird einfach weiter gefeiert ohne Rücksicht auf Verluste, die nebenbei nicht grade gering waren. Reinste Katastrophe“, schreibt einer. „Für mich als HipHop Fan eine große Fehlentscheidung! Die eigenen Zuschauer können sich nicht beherrschen, Mitarbeiter(sicherheitspersonal) wurde angegriffen und überrannt! Kein guter Eindruck für den Start in Deutschland!!!“, schreibt ein anderer.
Allerdings gibt es auch einige positive Rezensionen, 5-Sterne-Bewertungen: „Bestes Festival in Deutschland. Crazy Crowd“, heißt es an einer Stelle. „Aller Anfang ist schwer“, an einer anderen.
Wir berichteten zuvor:
Rund 60.000 Fans sind zur Premiere des deutschen Rolling Loud Germany Festivals auf dem Freigelände der Messe München erschienen. Dennoch dürften nicht nur die Auftritte zahlreicher Hip-Hop-Künstler wie Travis Scott, Kendrick Lamar und Wizkid in Erinnerung bleiben, sondern auch die Umstände, die dazu geführt haben, dass das Rap-Festival unterbrochen werden musste.
Rolling Loud Festival: Aggressives Verhalten bei einzelnen Zuschauern
Der Veranstalter Live Nation hat in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass „einzelne aggressive Besucher unprovoziert Zwischenfälle“ ausgelöst und somit das „weitestgehend reibungslos“ verlaufende Festival gestört hätten. „Teilnehmer drängten grundlos in vordere Wellenbrecherbereiche, obwohl hierfür überhaupt kein Anlass bestand. Allen Teilnehmern bot sich nämlich hervorragende Sicht auf das Bühnengeschehen, Ton-, Licht- und Videoanlagen zählten zu den modernsten ihrer Art weltweit.“
Zudem seien am Freitagabend Ordner zum Teil mit Steinen beworfen worden. „Dadurch musste das Programm auf der zweiten Bühne am Freitagabend vorzeitig beendet werden. Sämtliche Auftritte auf der Hauptbühne fanden planmäßig statt.“ Auch am Samstagnachmittag habe es einen Zwischenfall gegeben, bei dem Zuschauer über die Absperrung in die Bereiche vor der Hauptbühne vorgedrungen seien. „Nach eindringlichen Appellen der Veranstalter auf der Bühne, konnte die Befüllung im ersten Wellenbrecherbereich wieder auf die zulässige Kapazität zurückgeführt und der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Polizeibeamte unterstützen durch ihre Präsenz in der Folge den Ordnungsdienst dabei, die Beschränkungen, die elektronisch gemessen werden, einzuhalten. Somit konnten die Auftritte am Samstagabend ohne jede weitere Unterbrechung zum Ende fortgesetzt werden.“
Das sagt der Veranstalter zum Sicherheitskonzept
Veranstalter Andre Lieberberg von Live Nation erklärte in einer Stellungnahme, dass bei Großveranstaltungen dieser Art die Sicherheit der Gäste vorgehen müsse: „Wir veranstalten seit Jahrzehnten die größten Open-Air-Konzerte und Festivals und haben dabei schwierigste Situationen gemeistert, ob bei Unwettern oder Bedrohungslagen. Um Drucksituationen oder Überfüllungen vor der Bühne auszuschließen, werden mehrere Wellenbrecherzonen eingerichtet.“
Lieberberg fügte hinzu: „Beim Festival haben wir so unmittelbar und professionell wie möglich auf die Probleme reagiert. Unser Bemühen galt stets der Beachtung aller behördlichen Anforderungen und hierzu standen wir im permanenten Austausch mit Polizei, Feuerwehr und dem KVR [Kreisverwaltungsreferat].“
Trotz der Zwischenfälle ziehen die Verantwortlichen des Rolling Loud Germany Festivals eine positive Bilanz. „Das Veranstaltungskonzept hat sich als schlüssig und bewährt erwiesen, inklusive intensiver Sicherheitsvorkehrungen. Die einzelnen Vorfälle konnten durch erhöhte Sicherheitsmaßnahmen zügig behoben werden.“ Auch An- und Abreise hätten problemlos funktioniert und trotz der hohen Temperaturen am Wochenende hätten die Trinkwasserstellen und Schattenplätze ausgereicht.