Quiet Earth – Das letzte Experiment

Darsteller: Bruno Lawrence, Peter Smith, Regie: Geoff Murphy

Der neuseeländische Endzeitfilm ist wie geschaffen für „Explained“-Threads auf Reddit. Aber nicht wegen seiner – zumindest in sich selbst schlüssigen – Quatschphysik. Sondern weil das Ende so schön, und so schön unklar ist (und in unkluger „Planet der Affen“-Manier schon auf Plakaten verraten wird).

„Quiet Earth“ ist „Kult“. Eben weil ihn keiner versteht. Aber jeder liebt. Ein „Mad Scientist“ entvölkert mit seinem Experiment nahezu die gesamte Welt und will das mit einem erneuten Experiment rückgängig machen. Entscheidend ist weniger, ob ihm das gelingt. Sondern die Vorstellung davon, was mit uns passiert, wenn wir wirklich ganz allein sind. Zac (Bruno Lawrence) läuft durch leere Hochhausschluchten, wird vermeintlicher Alleinherrscher des Landes. Schießt eine Jesusstatue kaputt und ruft: „Und nun bin ich Gott!“

Aber irgendwann wir ihm klar, dass Sartre unrecht hatte: Die Hölle sind nicht die anderen – die Hölle ist die Einsamkeit.

Mit einem Budget von eine Million US-Dollar meisterte Regisseur Geoff Murphy 1985 eine der für alle Filme gültigen, größten produktionstechnischen Herausforderungen: die realistische Darstellung einer verwilderten, aber leeren post-apokalyptischen Welt.

Sein Auge für fantasievolle Landschaftsgestaltung sollte ihm auch für seinen vielleicht noch wichtigeren Job 14 Jahre später als Second-Unit-Director für Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie, zugutekommen. Die nun remasterte Version wird zeigen, dass Murphy sich dahingehend keine Blöße gegeben hat – versuchen Sie bitte, in „Quiet Earth“ auch nur einen Vogel am Himmel zu finden.

Star-Astrophysiker Neil deGrasse Tyson lobte den Film, der kein Hard-Sci-Fi ist, etwas zu überschwänglich, sprach von glaubhaften „Portalen“ und Wurmlöchern.

Doch gerade das Ende ist faszinierender, wenn wir das Schicksal des Forschers, der Gott spielen wollte, vielmehr als Strafe deuten – der Mensch, der Gott spielen will, durchschreitet ein Fegefeuer, so lange, bis er seinen Platz auf dieser Welt verstanden hat. (Plaion Pictures)

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