„Perfekter Rekord“: T.C. Boyle watscht unpünktliche Deutsche Bahn ab
Der „Blues Skies“-Autor ist derzeit auf Lesereise durch Deutschland und „genießt“ die hiesigen Transportmöglichkeiten.
Es wäre leicht, diesen Text mit einem Witz über die unzuverlässige Deutsche Bahn zu beginnen. Aber möglicherweise könnte das auch unfairer nicht sein, denn wenn der Ausnahmezustand die Regel ist, bringt meckern eh nichts mehr.
Das dachte sich auch Kult-Schriftsteller T.C. Boyle, der derzeit sein neues Buch „Blue Skies“ auf Lesereise vorstellt und auf Twitter mitteilte, wie viele andere auch Opfer der Unpünktlichkeit der Bahn geworden zu sein.
Boyle postete ein Foto aus einer der vielen DB Lounges in diesem Land (sozusagen die Inseln, auf der die etwas besser betuchten Passagiere stranden, wenn die Anschlusszüge verpasst werden) und schrieb dazu: „Was für eine Überraschung – der Zug ist verspätet! Drei Zugreisen in dieser Woche und die Deutsche Bahn hat einen perfekten Rekord aufgestellt: Alle drei Züge kamen zu spät an. Ich schätze, sie haben sich Tipps von den Fluggesellschaften geholt.“
Immerhin reagierte die Social-Media-Redaktion der Deutschen Bahn mit dem Humor eines trotzigen Kindes, das vom Lehrer zum tausendsten Mal für die eigene Lernfaulheit getadelt wurde, und schrieb unter den Tweet: „Lieber Herr Boyle, wir tun alles, was wir können, um Ihnen genügend Zeit zum Schreiben zu geben.“
Das fanden viele User übrigens peinlich – und mehr als einer wies darauf hin, dass das die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) viel besser hingekriegt hätten, ihre eigene Unfähigkeit hinter cleveren Pointen zu verbergen. Oder wie es ein Nutzer schrieb: „Sowas wirkt nur bei @BVG_Kampagne authentisch!“ Raten Sie mal, wer darauf dann passgenau antwortete! Richtig:
Vielleicht wird der nächste Roman des in Deutschland nach wie vor sehr beliebten amerikanischen Autors mit dem scharfen Humor ja eine satirische Reise durch ein unbekanntes Land mit sehr vielen Beamten und Reisegutscheinen für einen kostenlosen Kaffee im Bordbistro.