Paul McCartney: John Lennon hatte „ein tragisches Leben“
Der ehemalige Beatle sprach beim Tribeca Film Festival über seinen früheren Bandkollegen.
Wenn zwei Größen ihrer Zunft aufeinandertreffen, entstehen mit Sicherheit die interessantesten und aufschlussreichsten Gespräche. Dies war bei dem diesjährigen Tribeca Film Festival in New York City der Fall, als Ex-Beatle Paul McCartney bei dem früheren Late-Night-Talker Conan O’Brien im Gespräch war.
Im Rahmen einer Live-Aufzeichnung von O’Briens Podcast „Conan O’Brien Needs a Friend“, plauderte der Singer-Songwriter über KI-Musik, unveröffentlichte Beatles-Bilder und auch über seinen damaligen musikalischen Partner John Lennon.
Paul McCartney: „Lennon hatte viele kleine Tragödien“
In dem Gespräch, das als Teil der Tribeca-Reihe „Storytellers“ geführt wurde, gingen O’Brien und McCartney näher auf das neu erschienene Buch „1964: Eyes of the Storm“ ein. Die Lektüre beleuchtet nicht nur die Hintergründe des damaligen Aufstiegs der Fab Four, sondern beinhaltet auch 257 noch nie zuvor gesehene Fotos der noch jungen Beatles. Ein Foto von John Lennon stach dabei Conan O’Brien besonders ins Auge. Der „Imagine“-Sänger sähe, mit einer dicken Hornbrille auf dem Rücksitz eines Autos sitzend, besonders ängstlich und verletzlich aus. McCartney merkte an, dass besonders die Verletzlichkeit auf Lennon zutreffen würde.
„[John] hatte ein wirklich tragisches Leben“, so der Wings-Sänger. „Als Kind befand man seine Mutter für nicht gut genug, um ihn aufzuziehen. Sein Vater verließ die Familie, als John drei Jahre alt war. [Er] wuchs mit vielen kleinen Tragödien in seinem Leben auf. Das machte mir klar, woher diese Verletzlichkeit herkam. Ich hab ihn aber immer dafür bewundert, wie er damit umging, denn ich glaube nicht, dass ich genauso gut mit all dem klargekommen wäre.“
Im Großen und Ganzen blickt aber der Achtzigjährige mit Wohlwollen auf die wilden Beatles-Jahre zurück. „Was ich an [diesen Fotos] liebe, ist die Unschuld. Wir wussten damals nicht, dass wir berühmt werden würden. Wir wollten es wirklich, aber richtig bewusst war es uns nicht“, führte McCartney weiter aus.
Finaler Beatles-Song dank KI-Technologie
Weiterhin sprach Paul McCartney darüber, woran er gerade arbeitet. Schon in einem BBC-Interview im Juni kündigte er an, mittels KI-Technologie einen letzten Beatles-Song zu vollenden. Um welchen es sich dabei handelt, bleibt bisher ein Geheimnis. Fans spekulieren aber, dass es sich um eine Neuauflage von Lennons 1978 erschienen Song „Now and Then“ handeln könnte.
Darüber hinaus ist der Multiinstrumentalist mit dem Dreh des Dokumentarfilms „Man on the Run“ beschäftigt, der McCartneys Jahre nach den Beatles beleuchtet. Regie führt der Oscar- und Grammygewinner Morgan Neville.