Das ist dran an den Gerüchten, dass Mel Gibson an einer Sex-Trafficking-Dokumentation arbeitet
Der Regisseur und Schauspieler leugnet die Berichte allerdings vehement.
Gerüchten zufolge soll Mel Gibson an einer Dokumentation über einen Multi-Milliarden-Dollar Sex-Trafficking-Ring, von dem Kinder betroffen sind, arbeiten. Internet-Benutzer:innen und Medien sehen sein Engagement bei der Anti-Sex-trafficking-Organisation „Operation Underground Railroad“ (O.U.R.) als Grund zur Annahme, dass die Doku bald das Licht der Welt erblicken könnte. Das Thema trendete zuerst auf Twitter.
Der Gründer der O.U.R., Tim Ballard, hatte bereits im Januar 2023 angedeutet, dass Gibson an der Dokumentation „It’s Happening Right Here“ der O.U.R. beteiligt gewesen sei. Gibson stritt dies jedoch ab. Trotzdem drücken politische Influencer:innen immer wieder ihre Unterstützung für Gibson und sein angebliches Vorhaben aus.
Woher kommen die Gerüchte?
Am 7. Juni postete der Twitter-Account „Leading Report“ eine angebliche Eilmeldung. „Mel Gibson arbeitet angeblich an einer vierteiligen Doku-Serie über den 34 Milliarden Dollar schweren Kinder-Sex-Trafficking-Markt, in den auch Länder wie die Ukraine verwickelt sind.“ Mittlerweile wurde der Tweet mit einem Hinweis versehen. „Diese Behauptung hat keine Quellen. Gibson selbst streitet solche Berichte durch einen Sprecher ab“, heißt es.
Weitere Social-Media-Kanäle teilten die News. „Mel Gibson arbeitet an einer Dokumentation über den 34 Milliarden Dollar schweren Kinder-Sex-Trafficking-Markt. Jeffrey Epstein ist nur die Spitze des Eisbergs. ES IST ZEIT DIE WAHRHEIT ANS LICHT ZU BRINGEN!“ schrieb der dem Verschwörungs-Milieu nahem Matt Wallace auf Twitter. Auch hier wieder ein Hinweis von Twitter: „Obwohl der Gründer von O.U.R., Tim Ballard, im Januar 2023 andeutete, dass Gibson an seiner bevorstehenden vierteiligen Doku-Serie beteiligt war, hat Gibsons Vertreter gegenüber Newsweek erklärt, dass keiner der Berichte zutreffend sei.“
Mel Gibsons Verbindung zur O.U.R.
Gibson wurde in der Vergangenheit mehrmals mit der O.U.R. in Verbindung gebracht. Im Juli 2022 postete er ein Foto, auf dem er eine Mütze mit dem Logo der Organisation trägt. Außerdem behauptet Ballard, Gibson habe maßgeblich an seinem Film „Sound of Freedom“ mitgearbeitet, obwohl der „Braveheart“-Darsteller nicht in den offiziellen Credits auftaucht. „Sound of Freedom“ ist eine bislang unveröffentlichte Filmbiografie über Tim Ballard und Menschenhandel in Latein-Amerika.
„Ich sagte Mel: „Du musst mir helfen. Das wird teuer. Ich werde dich nicht nach einer direkten Spende fragen, aber kannst du mir beim Drehen helfen? Lass uns das filmen, was wirklich vor sich geht, damit es die Leute verstehen und merken, dass sie uns unterstützen können“, sagte Ballard im Januar 2023 und bestätigte damit, dass Gibson ihm geholfen habe. Der frühere CIA-Agent sagte weiter, dass Mel Gibson im Januar 2022 Kontakt mit ihm aufgenommen habe. Der 67-jährige Regisseur soll Ballard gebeten haben, Kinder aus der Ukraine zu retten.
Mel Gibson hat sich indes noch nicht zu dem Sachverhalt geäußert.
Mel Gibsons kontroverse Kommentare in der Vergangenheit
Der Regisseur und Schauspieler machte in der Vergangenheit mehrmals durch homophobe und rassistische Äußerungen auf sich aufmerksam. Bei einer Verhaftung im Jahr 2006 erklärte Gibson einer Polizistin, dass „Juden für alle Kriege auf der Welt verantwortlich sind“. 2010 tauchte eine Aufnahme auf, bei der er einer Freundin sagte, er hoffe, sie würde „von einer Gruppe N*ger vergewaltigt“ werden.
Winona Ryder sprach in einem Interview über ihre Erfahrungen mit Gibson. „Wir waren auf einer gut besuchten Party mit einem meiner guten Freunde“, erinnerte sich Ryder. „Und Mel Gibson rauchte eine Zigarre, wir unterhielten uns alle, und er sagte zu meinem Freund, der schwul ist: „Oh warte, kriege ich jetzt Aids?“ Und dann kam etwas über Juden zur Sprache, und er sagte: „Du bist doch kein Ofen-Gauner, oder?“ Ein Vertreter Gibsons sagte gegenüber „Variety“, dass Ryders Behauptung „zu 100% nicht wahr sind“, sie hätte „vor über einem Jahrzehnt darüber gelogen, als sie mit der Presse sprach, und sie lügt auch jetzt.“
Anfang 2023 berichteten verschiedene Medien von einem Film über die Rothschild-Familie, an dem Gibson angeblich arbeite. Seine Vertreter:innen stritten dies jedoch ab.