Protest gegen Konzert von Roger Waters: „Raus aus unserer Stadt“
Roger Waters tritt heute (28.05.) in Frankfurt auf – jedoch nicht ohne Gegenwind. Denn in der Main-Metropole haben sich hunderte Menschen versammelt, um zu protestieren.
Frankfurt am Main hat Wort gehalten: Vor der Festhalle hat der angekündigte Protest gegen das Konzert von Roger Waters stattgefunden. Laut Polizei haben sich rund 400 Menschen eingefunden, um der Opfer des Holocaust zu gedenken, gegen den Rockmusiker zu protestieren und ihre Solidarität mit Israel auszudrücken.
Roger Waters in der Frankfurter Festhalle
Dass Roger Waters nun heute ausgerechnet in der Frankfurter Festhalle spielt, ist auch aus historischer Sicht problematisch. Denn 1938 waren dort im Zuge der Novemberpogrome mehr als 3.000 jüdische Männer zusammengetrieben worden, um sie anschließend ins KZ oder in Gefängnisse zu bringen. Zu Beginn der Protest- und Gedenkveranstaltung wurden daher hunderte Namen der von der Festhalle deportierten Juden verlesen. Mit Sprüchen wie „We don’t need your education“ und „Wish you were not here“ spielten die Demonstrierenden zudem auf die großen Pink-Floyd-Hits an, die wohl auch heute wieder beim Konzert zu hören sind.
„Wir möchten nicht tatenlos zusehen, wenn – gleich hier hinter uns – ein bekannter Antisemit und Verschwörungstheoretiker in Frankfurt wortwörtlich eine Bühne erhält“, hieß es von Vertretern der jüdischen Gemeinde. Ursprünglich hatte man versucht, Roger Waters‘ Show in Frankfurt abzusagen. Der Musiker klagte allerdings dagegen und bekam Recht.
Roger Waters steht seit Längerem in der Kritik, da er sich in der Vergangenheit immer wieder antisemitisch und israelfeindlich geäußert hat. Zudem unterstützt er aktiv die Kampagne Boycott, Divestment and Sanction, kurz BDS, die für den Boykott Israels einsteht.