Pras Michel: Fugees-Mitglied schuldig der illegalen Wahlkampfspenden und Geldwäsche – lange Haftstrafe droht
Der Rapper wurde in der US-amerikanischen Hauptstadt für schuldig erklärt. Ihm drohen nun bis zu 20 Jahre Haft. Indirekt soll er in den 1MDB-Finanzskandal verwickelt sein.
Der Fugees-Rapper Pras Michel ist vom US-Bundesgericht in Washington, D.C. für die Beteiligung an illegalen Wahlkampfspenden, der Geldwäsche und der Zeugenbeeinflussung für schuldig befunden worden. Samuel Prakazrel „Pras“ Michel drohen nun bis zu 20 Jahre Gefängnisstrafe.
„Wir sind sehr enttäuscht über dieses Ergebnis, aber wir sind auch sehr, sehr zuversichtlich, was den endgültigen Ausgang dieses Falles angeht“, gab Michels Anwalt David Kenner als Statement an die Presse. „Sollten es zu einer Urteilsanhörung kommen, bin ich nach wie vor sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Fall in Berufung gehen werden. Das ist noch nicht vorbei“, wird er weiterhin von „CNN“ zitiert. Einen Termin für die Verkündung des Urteils gibt es bisher aber noch nicht.
Im Mai 2019 wurde der 50-jährige Michel von dem Justizministerium der USA angeklagt. Der Vorwurf: Er soll mit dem malaysischen Investor und Unternehmer Jho Low an einer „politischen Verschwörung“ beteiligt gewesen sein. Der Finanzier habe über den Mittelsmann Michel rund 20 Millionen US-Dollar in die Präsidentschaftskampagne Barack Obamas 2012 fließen lassen. Jedoch sind in den Vereinigten Staaten Spendengelder aus dem Ausland untersagt – es darf auch kein finanzieller Einfluss auf eine Wahl mithilfe von Spenden genommen werden.
Der „1MDB“-Skandal und Leonardo DiCaprio
Das Geld für die Wahlkampfspende soll aus malaysischen Staatsfonds stammen. Im Zuge einer der größten Finanzskandale der vergangenen Jahre wurden mehrere Milliarden US-Dollar aus privatwirtschaftlichem Interesse aus dem „1Malaysia Development Berhad“ entwendet. Der ehemalige Premierminister Malaysias, Najib Razak, wurde im Zuge des „1MDB“-Eklats zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Auch der seit 2017 untergetauchte Jho Low soll darin verwickelt sein. Mit entwendeten Geldern habe er unter anderem den Film „The Wolf of Wall Street“ mitfinanziert und Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio ein Picasso-Gemälde zukommen lassen. Dieses musste der Schauspieler aufgrund der Untersuchungen gegen Low schließlich zurückgeben. Zudem musste DiCaprio aufgrund seiner Verbindungen zum Investor während des Prozesses gegen das Fugees-Mitglied Pras Michel aussagen, ihm persönlich wurde aber nichts vorgeworfen. Auch das weltweit bekannte Unternehmen „Goldman Sachs“ stand im Blickpunkt der Behörden. Nach einer Vergleichszahlung in Höhe von 2,9 Milliarden US-Dollar wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt.