Für Florence Pugh war „Midsommar“ ein seelischer Höllen-Trip
Florence Pugh spielt die von Depressionen geplagte Hauptrolle in Ari Asters Schweden-Horrorfilm „Midsommar“. Das ging offenbar nicht ohne emotionalen Ausnahmezustand.
Die 27-jährige Schauspielerin Florence Pugh hat kürzlich erklärt, wie sie sich auf ihre Rolle der Dani im psychedelischen Horrorfilm „Midsommar“ vorbereitet hat. Im Interview für den Podcast „Off Menu“ mit Ed Gamble und James Acaster erzählt sie, dass sie sich selbst in einen dunklen Gemütszustand versetzt habe, um sich in ihre Figur der Psychologiestudentin hineinzuversetzen, die im Laufe des Films in ein traumatisches Chaos abrutscht.
Florence Pugh: „Am Ende habe ich mich psychisch missbraucht, um diese Leistung zu bringen“
Pugh im Gespräch über die Rolle: „Ich habe noch nie jemanden gespielt, der so viel Schmerz empfindet. Ich habe mich in wirklich beschissene Situationen gebracht, die andere Schauspieler vielleicht nicht tun müssen, aber ich habe mir die schlimmsten Dinge ausgemalt. Jeden Tag wurde die Handlung verrückter und schwieriger zu spielen. Ich habe mir Dinge in den Kopf gesetzt, die immer schrecklicher und düsterer wurden. Ich glaube, am Ende habe ich mich wahrscheinlich, ganz sicher, selbst missbraucht, um diese Leistung zu bringen.“
Pugh erinnert sich auch daran, dass der Abschied vom „Midsommar“-Set und der Crew aufgrund der emotionalen Bindung, die sie zu ihrer Figur aufgebaut hatte, schwierig gewesen sei: „Ich erinnere mich, dass ich aus dem Flugzeug schaute und immense Schuldgefühle hatte, weil ich das Gefühl hatte, dass ich Dani in diesem Feld, in diesem emotionalen Zustand zurücklasse.“
„Warum sollte es ein Vergnügen sein, einen solchen Film zu drehen?!“
Pugh ist sich, wie sie sagt, darüber im Klaren, dass der emotionale Missbrauch ihrer selbst ihr eigenes Verschulden war. Aber sie erwähnt auch einige nicht ganz so ideale Bedingungen bei den Dreharbeiten: etwa heiße Temperaturen. Dennoch erklärt sie, dass sie das Gefühl habe, die Erfahrung sei für das künstlerische Produkt notwendig gewesen. „Wir haben auf einem sehr heißen Feld mit drei verschiedenen Sprachen gedreht, also würde ich nicht sagen, dass das alles angenehm war. Aber das sollte es auch nicht sein. Warum sollte es ein Vergnügen sein, einen solchen Film zu drehen?“
Kürzlich spielte Pugh übrigens an der Seite von Morgan Freeman in Zach Braffs „A Good Person“.