Algiers

„Shook“

Matador/Beggars (VÖ: 24.2.)

Sinister und soulful: Alternativer HipHop aus Atlanta

Als hätte Prince sich in CyberpunkKatakomben verlaufen und würde nun um Hilfe funken: Das vierte Album des Quartetts Algiers aus Atlanta ist ein ambitioniertes Werk, eine Vision alternativen HipHops, die sich an ganz anderen Koordinaten orientiert als der Genre-Mainstream. Post-Punk-Nervosität, Old-School-Rap, Industrial Drums, Gospel und Soul sind die Elemente, die Algiers in einem unheimlichen Mix zusammenführen, unterstützt von einer Art All-Star-Mannschaft des Untergrunds (besonders Kult-Rapper Billy Woods brilliert hier).

Das Gewicht der Geschichte, Spuren des Bösen, ein geisterhaftes Rauschen

Der Sound ist Verunsicherung, ist Alarm, als wäre eine giftige Substanz ausgetreten und das Gebäude müsste heruntergefahren werden. „Bite back the hand that feeds you if it’s poison“, lautet das Mantra des besten Songs – die fütternde Hand beißt man besser, gibt sie Gift. In der zweiten Hälfte verheddern sie sich ein wenig, halten das Versprechen der ersten Songs nicht ein. Dennoch: Die sinistren Sounds dieser Südstaatler haben eine Stimmung, die man selten findet. Sie tragen in sich das Gewicht der Geschichte, Spuren des Bösen, ein geisterhaftes Rauschen.

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