„Antisemitisch bis ins Mark“: Polly Samson und David Gilmour schießen scharf gegen Roger Waters
Polly Samson nennt den ehemaligen Bandkollegen ihres Mannes einen „frauenfeindlichen, größenwahnsinnigen, steuervermeidenden Neidhammel“. Gilmour stimmt zu.
Polly Samson, die Songwriterin und Frau von David Gilmour, richtete sich mit klaren Worten an Roger Waters. In einem Tweet an den Musiker schrieb sie: „Leider bist du antisemitisch bis ins Mark“. Sie ergänzte, er sei ein Putin-Apologet und ein „lügender, diebischer, heuchlerischer, steuervermeidender, Playback singender, frauenfeindlicher, größenwahnsinniger Neidhammel.“ Zuletzt appellierte sie an ihn, er solle mit „dem Unsinn“ aufhören. Gilmour teilte den Post und schrieb dazu: „Jedes Wort nachweislich wahr.“
Waters antwortete kurz darauf auf die Anschuldigungen. In dem Statement hieß es: „Roger Waters ist sich der aufrührerischen und völlig unzutreffenden Kommentare bewusst, die Polly Samson auf Twitter über ihn gemacht hat und die er vollständig zurückweist.“ Das Posting wies zudem darauf hin, dass er sich „derzeit in dieser Angelegenheit beraten“ lasse.
Samsons Tweet folgt auf ein Interview mit Waters, das die „Berliner Zeitung“ am vergangenen Freitag (3. Februar) veröffentlichte. Darin äußerte sich der 79-Jährige einmal mehr kontrovers über den Angriffskrieg der Russen in der Ukraine, Wladimir Putin sowie Israel. Unter anderem sagte er auch, es sei „wirklich traurig“, dass seine ehemaligen Bandkollegen ein Protestlied mit dem ukrainischen Musiker Andrij Chlywnjuk aufnahmen.
Kritik an Roger Waters
Auf einer Webseite hat er die Übersetzung des Interviews mit einer persönlichen Einleitung veröffentlicht. Darin schreibt er, es gebe eine „Verleumdungskampagne der Israeli-Lobby“ gegen ihn, die ihn „als Antisemiten anprangert“ und seine Konzerte in Deutschland absagen wolle. Er behauptete, sie wollten ihm „zum Schweigen“ bringen, „weil ich meine Stimme dem fünfundsiebzig Jahre alten Kampf für gleiche Menschenrechte für alle meine Brüder und Schwestern in Palästina/Israel leihe, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder Nationalität“. Den Text beendete er mit dem in Versalien geschriebenen Satz: „Die Wahrheit wird uns befreien.“
Der Musiker steht wegen seinen Aussagen schon länger in der Kritik. Organisationen drängten darauf, dass seine Konzerte in Deutschland abgesagt werden. Das hatte beispielsweise bereits Ende letzten Jahres die Synagogen-Gemeinde Köln vergeblich gefordert. Waters hat neben dem Konzert in der Kölner Lanxess Arena auch Shows in München, Berlin, Hamburg und Frankfurt angekündigt.