Michael-Jackson-Biopic: „Film verherrlicht einen Mann, der Kinder vergewaltigt hat“
„Leaving Neverland“-Regisseur Dan Reed übt scharfe Kritik an der kommenden Michael-Jackson-Verfilmung.
Der Regisseur des Dokumentarfilms „Leaving Neverland“, in dem Michael Jacksons angeblich Kindesmissbrauchs-Opfer zu Wort kommen, kritisiert in scharfen Worten das kommende Jackson-Biopic. In einem Meinungsbeitrag für den „Guardian“ schreibt Dan Reed, der Film werde „einen Mann verherrlichen, der Kinder vergewaltigt hat“. Anlass für diesen neuen Kommentar ist die Arbeit am Biopic über Jackson. Als Regisseur wurde Antoine Fuqua („Training Day“) verpflichtet und Jacksons Neffe Jaafar Jackson übernimmt die Hauptrolle. Die Produktion soll noch in diesem Jahr beginnen und wird in Zusammenarbeit mit Jacksons Nachlass realisiert. Wie genau der kommende Film also die Missbrauchsthematik zeigen wird, wird bis zur Filmveröffentlichung unklar bleiben.
„Michael Jacksons Verführung und lebendige Kraft aus dem Jenseits“
Reed schreibt über die Produktion: „Die völlige Abwesenheit von Empörung bei der Ankündigung dieses Films sagt uns, dass Jacksons Verführung immer noch eine lebendige Kraft ist, die aus dem Jenseits wirkt. Es scheint, dass die Presse, seine Fans und die große ältere Bevölkerungsgruppe, die mit der Liebe zu Jackson aufgewachsen ist, bereit sind, seine ungesunde Beziehung zu Kindern beiseite zu schieben und einfach mit der Musik mitzugehen.“
„Wie erklären Sie sich die unzähligen Nächte allein mit kleinen Jungen im Bett?“
An diese Menschen richtet er in dem Kommentar auf der „Guardian“-Website diese Worte: „Ihnen sage ich Folgendes: Selbst wenn Sie kein Wort von dem glauben, was seine vielen Ankläger gesagt haben; selbst wenn Sie nicht von den polizeilichen Ermittlungen und den massiven Zahlungen zur Einstellung der Gerichtsverfahren betroffen sind, wie erklären Sie die völlig unbestrittene Tatsache, dass Jackson jahrelang unzählige Nächte allein mit kleinen Jungen im Bett verbrachte? Was hat er mit ihnen gemacht, allein in seinem Schlafzimmer in Neverland, mit Alarmglocken im Flur? Das kann in keiner Weise akzeptabel sein.“
„Wenn ein Pädophiler reich und beliebt genug ist, wird ihm die Gesellschaft vergeben“
An die Filmemacher stellt er abschließend folgende Frage: „Wie wollen Sie den Moment darstellen, in dem Jackson, ein erwachsener Mann in den Dreißigern, ein Kind an die Hand nimmt und es in dieses Schlafzimmer führt? Wie wollt ihr darstellen, was dann passiert? Indem Sie der Frage nach Jacksons Vorliebe, mit kleinen Jungen zu schlafen, ausweichen, senden Sie eine Botschaft an Millionen Überlebender von sexuellem Kindesmissbrauch. Diese Botschaft lautet: Wenn ein Pädophiler reich und beliebt genug ist, wird ihm die Gesellschaft vergeben.“