Missbrauchs-Klage läuft noch, aber Bill Cosby will wieder auf Tour gehen
Im Zuge der #MeToo-Bewegung hatten mehr als 60 Frauen unterschiedliche Anschuldigungen gegen den Komiker und Schauspieler erhoben. Doch Bill Cosby möchte endlich wieder auf der Bühne witzig sein.
Während eine neue Missbrauchs-Klage gegen Bill Cosby angelaufen ist, hat der Komiker seine Rückkehr auf die Bühne bekanntgegeben. Im kommenden Jahr solle es wieder losgehen, sagte der 85-Jährige in einem Radio-Interview: „Wenn ich das überstanden habe, werde ich in der Lage sein, aufzutreten und der Bill Cosby zu sein, für den mich mein Publikum hält.“
Das Geschichtenerzählen bereite ihm noch immer viel Freude. Auch sein Sprecher bestätigte die Ankündigung und erklärte, dass Cosby für seine Tournee den Frühling oder Sommer 2023 ins Auge gefasst habe. Konkrete Termine stünden noch nicht fest.
Vom Vorzeige-Vater zum Straftäter
Erst vor eineinhalb Jahren war Cosby, der in den USA immer als Vorzeige-Vater gegolten hatte, aus der Haft entlassen worden. 2018 wurde er in einem Fall wegen sexueller Nötigung zu einer Haftstrafe verurteilt. Nur weil das oberste Gericht einen Verfahrensfehler feststellte, kam er bereits 2021 frei. Im Zuge der #MeToo-Bewegung hatten mehr als 60 Frauen unterschiedliche Anschuldigungen gegen den Komiker und Schauspieler erhoben. Cosby wies diese stets zurück, viele Vorwürfe waren zudem verjährt.
Neue Klage seit Dezember
Dennoch wurde er Anfang Dezember erneut von fünf Frauen verklagt. Unter anderem bezichtigen sie ihn des sexuellen Missbrauchs. Möglich gemacht hat jene Klage der sogenannte Adult Survivors Act: Seit Ende November ist es im US-Bundesstaat New York für den Zeitraum von einem Jahr möglich, bereits verjährte Sexualverbrechen zivilrechtlich zu verfolgen. Erst im Juni wurde Cosby wegen eines sexuellen Übergriffs auf ein damals 16-jähriges Mädchen zu einer Schadensersatz-Zahlung von 500.000 Dollar verurteilt.