Bob Dylan: Coming-out als Rap-Fan
Der 81-Jährige Musiker spricht über Künstler*innen, die er gern hört. Er nennt unter anderem Eminem, die Gruppe Wu-Tang Clan, aber auch Brenda Lee und Janis Martin.
Welche Musik hört Bob Dylan privat? Offensichtlich auch Rap. In einem seiner selten gewordenen Interviews sprach er über Musik, Streaming und soziale Medien. Dabei erzählte er, dass er Fan von Eminem und dem Wu-Tang Clan ist. Bei beiden Acts lobte er ihr „Gefühl für Worte und Sprache“. Außerdem genieße er jeden Performer, dessen Vision seiner eigenen entspreche. Dazu gehören offenbar Royal Blood, Celeste, Leonard Cohen, Rag N‘ Bone Man und Nick Cave – die Künstler*innen hob er im Gespräch mit dem „Wall Street Journal“ außerdem hervor.
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Der Musiker erzählte, zu seinen Lieblings-Genres gehören Country Blues, Western Swing und Bluegrass. „Musikhistoriker würden sagen, wenn man das alles vermischt, nennt man es Rock and Roll“, fügte er hinzu. „Ich schätze, das wäre mein Lieblingsgenre.“ Dabei verwies er auf die Sängerinnen Brenda Lee und Janis Martin. Letztere bezeichnete Dylan sogar als „weiblichen Elvis“. Er hört sich aber auch Stücke von Bandleader Tiny Hill und Teddy Edwards sowie Jazzgitarrist Teddy Bunn an. Neue Musik finde er „meist durch Zufall“.
Im Interview verriet der 81-Jährige auch, dass er Konzerte von unter anderem Metallica besuchte. „Besondere Anstrengungen“ habe er unternommen, um Jack White und Artic-Monkeys-Sänger Alex Turner zu sehen. Liebe Worte findet er für die Arbeit von Ex-Beatle Ringo Starr:. Dylan sagt, Starr ist „kein schlechter Sänger und ein großartiger Musiker“. Komponisten wie Hans Zimmer hält er für die nächsten großen Superstars.
Mit dem „Wall Street Journal“ sprach der Singer-Songwriter auch über soziale Medien und Streaming sowie deren Einfluss auf die Musikbranche. Social Media finde er toll, die Plattformen würden vielen Menschen Glück bringen. „Manche Menschen entdecken dort sogar die Liebe. Es ist fantastisch, wenn Sie eine gesellige Person sind. Die Kommunikationswege sind weit offen. Sie können alles umgestalten, Erinnerungen auslöschen und die Geschichte verändern“, erklärte er. Er kritisiert aber auch, dass die Social Media zu Spaltungen und Trennungen führen können. Streaming erleichtere den Zugang zu Musik, jedoch bedeute ein einfacherer Zugang zu Musik für ihn, dass „alles gleich ist“. Er sagte: „Nur ein Streich mit dem Ringfinger, Mittelfinger, ein kleiner Klick, das ist alles, was es braucht, und wir sind da. Es ist alles zu einfach, zu demokratisch.“
Dylan erzählte außerdem, er halte sich mit Boxen fit und wolle weiterhin auf Tour gehen. Mit der Interview warb er für sein neues Buch „The Philosoph of Modern Song“, das seit November im Handel ist. Dylan stand in der Kritik, nachdem bekannt wurde, dass er die signierten Exemplare nicht selbst unterschrieben hat; stattdessen wurde auf einen sogenannten Autopen zurückgegriffen.