Bastian Schweinsteiger flirtet sich bei WM-Finale ins Abseits
An der Seite von „Sportschau“-Moderatorin Esther Sedlaczek lief Bastian Schweinsteiger sichtbar zu einer neuen (manche würden sagen: ersten) Höchstform als Fußball-Kritiker auf. Im Finale fiel er mit einem Macho-Spruch auf.
Bastian Schweinsteiger ist ein höflicher Mensch. Die frechen Momente, die ihn als jungen Spieler auszeichneten und ihm zwischendurch den Spitznamen „Basti Fantasti“ einbrachten, sind schon lange vorbei. Der einstige FC-Bayern-Star ist inzwischen ein elder statesman, oder will es zumindest sein.
Seit einiger Zeit ist er auch als Beobachter der DFB-Elf und als kritischer Kommentator an der Seitenlinie bei den Fußball-Übertragungen der ARD dabei. Gemeinsam mit Moderatorin Jessy Wellmer machte er allerdings alles andere als einen guten Eindruck. Nach zahmen Analysen bei der EM 2020, die wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr stattfand, gab es oft Kritik für seine seifigen Ansagen. Und auch die verbalen Doppelpässe mit Wellmer hatten eher Kreisliganiveau.
Bei der WM in Katar erlebten wir nun einen deutlich vorbereiteten, ambitionierten Schweinsteiger am Mikrofon. Ob das mit seiner neuen Co-Moderatorin Esther Sedlaczek zu tun hatte? Jedenfalls grillten beide die Verantwortlichen der Nationalelf, als Deutschland schon in der Vorrunde ausschied. Schweinsteiger war dabei kaum zu halten. Er hielt der Mannschaft von Hansi Flick vor, kein Feuer gehabt zu haben. Obwohl Flick dies vor der Kamera nicht gelten lassen wollte, blieb Schweinsteiger bei seiner Meinung.
Im großen WM-Finale, das von der ARD übertragen wurde, waren natürlich auch wieder Sedlaczek/Schweinsteiger dabei. Viel Kritik gab es bei dieser Traumbegegnung, die am Ende Argentinien glücklich für sich entscheiden konnte, nicht zu äußern. Mit den letzten Sendeminuten blieb also nur noch eine harmonische Verabschiedung der beiden. Sedlaczek pfiff sozusagen souverän ab: „Basti, wir sind damit am Ende. Das war es für uns. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit dir. Danke dafür.“
Doch der ehemalige Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft fiel spontan zurück in seine Zeit als ewiger Jugendlicher, der an der Seite von Lukas Podolski einen Blödelspruch nach dem nächsten rausschoss. „Danke dir Esther (…). Jetzt gehen wir zwei Wochen in Urlaub zusammen, oder?“
Moderatorin Sedlaczek war erst etwas verwirrt, reagierte dann aber wohl genau richtig und stellte den Macho-Spruch mit herzhafter Rhetorik sofort ins Abseits: „Ja, na selbstverständlich. Nein, nein, nein. Machen wir natürlich nicht! Danke. Viel Spaß mit deiner Familie.“