Daniel Radcliffe: Nicht jeder im Harry-Potter-Universum ist trans*feindlich
Der Schauspieler hat sich erneut zur trans*feindlichen Haltung von Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling positioniert.
In einem Interview hat sich Daniel Radcliffe erneut zu den als trans*feindlich empfundenen Aussagen von Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling geäußert.
Dabei erzählte der Schauspieler gegenüber „IndieWire“: „Ich glaube, ich hätte mich nicht mehr im Spiegel anschauen können, wenn ich damals dazu nichts gesagt hätte.“
Seit der Veröffentlichung von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ im Jahr 1997 haben sich viele Fans mit den Fantasy-Charakteren identifiziert. Inwiefern J.K. Rowlings sexistische Aussagen dies beeinflusst haben und wieso für ihn ein klares Statement sehr wichtig war, erklärte Radcliffe weiter im Interview: „Seit dem Beenden von ‚Potter‘ habe ich so viele queere und trans*Personen getroffen, die sich sehr stark mit Harry Potter identifiziert haben. Diese Menschen seit diesem Zeitpunkt verletzt zu sehen war hart….Ich wollte der Community mitteilen, dass nicht jede*r in diesem Gewerbe wie Rowling fühlt. Und das war sehr wichtig.“
Bereits 2020 solidarisierte sich Radcliffe mit trans*Menschen
In seinem Brief über die Webseite „The Trevor Project“ schrieb der Schauspieler 2020 als öffentliche Reaktion auf die sexistischen Äußerungen von Rowling: „Trans*Frauen sind Frauen. Jede andere Aussage löscht die Identität und Würde von trans*Menschen aus und geht damit gegen jegliche Ratschläge, die von professionellen Menschen aus dem Gesundheitssystem, die weit mehr Wissen und Erfahrung in diesem Bereich besitzen, dazu gegeben werden.“
Auch Radcliffes Kolleg*innen Emma Watson und Rupert Grint verurteilten die Aussagen der Autorin öffentlich.
Die Hintergründe: J.K. Rowlings trans*feindliche Äußerungen 2020
2020 hatte J.K. Rowling mehrfach mit trans*feindliche Aussagen Aufmerksamkeit erregt: Sie likte Tweets, die trans*Frauen als „Männer in Kleidern“ betitelten oder machte sich über die Bezeichnung „menstruierende Menschen“ lustig.
Zudem zeigte Rowling Solidarität mit der Aktivistin Maya Forstater, die aufgrund trans*phobischer Tweets gefeuert wurde. Im Juni 2020 veröffentlichte sie zusätzlich ein langes Statement über die Gründe, wieso ihr der „neue Trans*-Aktivismus“ Sorgen bereite.Seitdem hat die Autorin ihren Standpunkt radikalisiert
Rowling scheint sich inzwischen noch intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben – ohne ihre Meinung zu ändern. Im März 2022 sprach sie sich gegen das schottische Gesetz zur Reform der Geschlechtsanerkennung aus, das dazu beitragen sollte, dass Menschen unkomplizierter und legal ihr Geschlecht ändern können. Nach eigenen Aussagen haben „mehrere Gruppen von Frauen dargelegt, dass diese Gesetzgebung negative Folgen für Frauen und Mädchen“ habe.