John Frusciante: Darf der das? Jetzt zieht er Parallelen von Genesis zu den Beatles
Steile Thesen vom RHCP-Gitarristen, der im Interview auch Kurt Cobain und Eddie Van Halen hochleben lässt
Die Red Hot Chilli Peppers waren in den letzten beiden Jahren überaus fleißig. Oder wie ist es zu erklären, dass in 2022 gleich zwei Alben von ihnen auf den Markt kommen? Die aktuelle Veröffentlichung heißt „Return of the Dream Canteen”, erschienen vergangenen Freitag (14. Oktober).
Im Interview mit dem Instrumenten-Fachmagazin „Guitar World“ verrät der umtriebige Gitarrist der Red Hot Chili Peppers, John Frusciante, einige der Einflüsse auf die Spieltechniken auf der neuen Platte.
Er enthüllt, dass so unterschiedliche Namen wie Genesis, Eddie Van Halen und Kurt Cobain durchaus eine Rolle im Soundkosmos der Platte gespielt haben.
Erste Reviews sprechen von „einem köstlichen musikalischen Bankett“, so das Magazin „Classic Rock“. Es ist sei reichhaltiger als sein Vorgänger „Unlimited Love“. Und das soll vor allem an Frusciantes immer einfallsreichem Spiel liegen.
Es überrascht nicht, dass Frusciante Eddie Van Halen erwähnt. Schließlich heißt die aktuelle Single „Eddie“. Eine Hommage der Band an den verstorbenen, großen Gitarrenhelden.
„Ich liebe Gitarristen wie Randy Rhoads und Eddie Van Halen für ihre Art, wie sie das Instrument durch Hand- und Whammy-Bar-Techniken zum Explodieren bringen konnten“, sagt Frusciante gegenüber „Guitar World“.
„Doch ich schätze auch, wie [Black Flag’s] Greg Ginn oder Kurt Cobain spielten, ohne dass es so sehr um die Technik geht – obwohl es da alle möglichen unkonventionellen Techniken gibt –, aber der Fokus liegt definitiv mehr auf dem Gefühl!“
„Mein Konzept bestand zu Beginn der Studioaufnahmen darin, eine Brücke zwischen diesen beiden Auffassungen zu bauen, wie man das Instrument spielt. Die Idee, es mit der Elektrizität der menschlichen Energie, die durch die Saiten kommt, zum Explodieren zu bringen.“
Frusciante verrät auch, dass Genesis das dritte Stück des Albums, „Handful“, beeinflusst haben, und vergleicht den Keyboarder Tony Banks dabei mit den Beatles.
„Ich liebe die Band Genesis, sowohl ihre Prog- als auch ihre Pop-Sachen“, sagt er. „Und ihr Keyboarder Tony Banks steht für mich auf einer Stufe mit den Beatles, wenn es darum geht, fantasievolle Akkordfolgen zu erfinden, und zwar überall. Er ist wirklich einer der meisterhaftesten Akkord-Schmiede, die wir je hatten.“
„Er macht diese Akkordfolgen, die so fließend sind, dass sie eher wie eine Melodie als eine Akkordfolge klingen. In der Zeit, in der ich nicht in der Band war, habe ich mir diese Art der Progression definitiv angeeignet.“