Fahrt ab auf die Brüder: 1. Folge der „Super Mario Brothers Super Show“ sehen
Wir schreiben das Jahr 1989: Zwei Klempner-Brüder blödeln sich durch Sitcom-Sequenzen und dazu gibt es animierte Mario-Geschichten. Eine nostalgisch verklärte Erinnerung.
Am Donnerstag (06. Oktober) erscheint der erste Teaser-Trailer für den „Super Mario“-Film, der im April 2023 in die Kinos kommen soll. Nach dem legendär verhunzten „Super Mario Bros.“ von 1993 also der nächste Versuch, den knuffigen Klempner auf die große Leinwand zu bringen. Diesmal gibt es Mario, Luigi, Prinzessin Toadstool und Co. allerdings gleich in der animierten Variante. Das dürfte den Flop-Faktor auf ein Minimum reduzieren.
Dass es keine guten Storys und vor allem einen gewissen Wiedererkennungswert braucht, um Super Mario gerecht zu werden, verdeutlichen nicht nur die Nintendo-Spiele seit 1985, sondern auch die „Super Mario Brothers Super Show“. 1989 startete in den USA der erste Versuch, mit dem Pixel-Helden im Fernsehen erfolgreich zu sein. Das gelang mit einem heute womöglich nostalgisch verklärten Blick (die Reihe könnte einen Preis für ihre Achzigerjahrehaftigkeit bekommen): In weit über 50 Folgen will König Koopa (Bowser) die liebliche Prinzessin Toadstool gefangen nehmen oder ihr Pilzkönigreich an sich reißen.
Das, was wohl noch mehr als der Zeichentrick-Anteil in Erinnerung bleibt, ist aber wohl der Sitcom-Rahmen rund um die launisch erzählten Mario-Kurzfilme. Lou Albano und Danny Wells spielten Mario und Luigi als kautzige Sanitärprofis, die immer wieder in absurde Alltagssituationen geraten. Unterstützt wurden sie dabei stets auch von Gaststars. In der ersten Episode „Sauberkeit ist alles/Der Vogel! Der Vogel!“ war dies die spätere „Baywatch“-Nixe Nicole Eggert, die aus irgendeinem Grund im Kosmetikschrank der Brüder auftaucht und dort das Verfallsdatum der Zahnpasta kontrolliert.
Improvisierte Dialoge, brav inszenierter Zeichentrick
Spätestens ab diesem Moment (und nach Zitaten wie: „Was macht diese niedliche Spaghetti auf deinem Overall? Danke, Mr. Luigi, und was macht der Spritzer Promodoro schon vor dem Mittagessen auf deinem Hemd?“) weiß man auch im Rückblick, dass das warme Kindheitserinnerungsgefühl, das manche Zuschauer beim Rewatching haben dürften, stärker ist als das, was da auf dem Bildschirm zu sehen ist. Die Dialoge wurden von beiden Schauspielern zum größten Teil improvisiert. Ohnehin dürfte vor allem der Kicher-Rap („Do The Mario“ im Original) mit Videospiel-Midi-Gepiepse im Vorspann weit mehr Erinnerungen hervorrufen als der ganze niedliche Rest.
Verbannt man den Realfilmanteil aber vorsichtig in die Gammelbox (wie es später auch bei einigen Wiederholungen gemacht wurde), versprechen die Zeichentricksequenzen durchaus einen schönen Gewinn. Für Nintendo-Fans dürften vor allem auch die später hinzukommenden „Zelda“-Episoden von Interesse sein.
Vielleicht ist es etwas in Vergessenheit geraten, aber innerhalb weniger Jahre gewann Super Mario dermaßen an Popularität, dass sich damals der Disney-Konzern Gedanken machte, wie er seine berühmte Micky Maus zurück ins Rampenlicht bekommen kann.
Falls Sie sich fragen, woher sie die deutschen Stimmen kennen: Mario-Sprecher Reinhard Brock sprach viele Jahre lang Mr. Burns in den „Simpsons“ (bis 2014), Luigi-Sprecher Gudo Hoegel mimt seit einigen Jahren bei den Gelben Barkeeper Moe Szyslak.
Hier können Sie die erste Folge der „Super Mario Brothers Super Show“ sehen: