Sporty Spice Mel C: Sexueller Missbrauch vor dem allerersten Auftritt der legendären UK-Girlband
Bedrängnis in einem Massage-Studio in der türkischen Mega-Metropole Istanbul
Wir schreiben das Jahr 1997. Das Internet ist noch etwas für Tech-Nerds. Die Musikindustrie sonnt sich im CD-Boom. Gute Zeiten für die neu gestartete UK-Frauenband Spice Girls.
Rund 25 Jahre später erzählt Melanie Chisholm (besser bekannt als Mel C oder aufgrund ihres Trainingshosen-Outfits auch „Sporty Spice“) über eine Nacht in Istanbul, bei der sie – nach eigenen Worten – vor ihrem allerersten Auftritt sexuell missbraucht wurde.
Die Geschichte stammt aus dem Podcast „How to Fail“. Branchenmagazine wie der „Hollywood Reporter“ oder das Musik-Biz-Blatt „Billboard“ haben bereits darüber berichtet. Beschuldigt wird ein (bislang anonymer) Massagetherapeut in einem türkischen Hotel-Spa.
Im Vorfeld der Veröffentlichung der Mel-C-Memoiren „Who I Am“, die in diesen Tagen in Großbritannien erscheinen, erzählt das Spice Girl, dass sie sich vor dem ersten großen Auftritt noch etwas Entspannung und „freshnes“ gönnen wollte.
„Wir waren in Istanbul und sollten dort zwei Shows spielen“ erinnert sie sich. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch kein echtes Live-Konzert in voller Länge gegeben. Dementsprechend ausgedehnt waren die Proben, mit Outfit-Fittings, Make-up, Haare. Alles war auf Action gebügelt. Es war der Höhepunkt von allem, was ich mir bis dato erträumt hatte!“
Doch der Traum wurde zum Albtraum: „Ich wollte unbedingt auf der Bühne stehen, Künstlerin sein. Und hier sollte es losgehen, am Vorabend der Spice-Girls-Saga. Vorher wollte ich mir noch eine Massage im Hotel gönnen.“
Aus heutiger Perspektive hatte sie ultraschnell damit abgeschlossen: „Was mir dort passierte, habe ich sofort verdrängt. Es gab andere Dinge, auf die ich mich konzentrieren musste. Ich wollte kein Aufsehen, auch hatte ich keine Zeit, das Geschehen zu verarbeiten. Ihr sei inzwischen klar geworden, dass sie diese Nacht „jahrelang verdrängt“ hatte.
Erst bei den Vorarbeiten zu ihren Memoiren poppte die 1997er-Nacht wieder auf: „Ich habe es geträumt, bin aufgewacht. Es war wieder in meinem Kopf!“
„Solche schrecklichen Dinge passieren immer wieder, und diese Situation war halt nicht SO schlimm, wie sie hätte sein können“, führt sie aus.
Mel C nennt keine weiteren Details des Übergriffs. Ihre Erfahrungen umschreibt sie als „mildere Version“ einer derartigen Aktion. „Natürlich fühlte ich mich verletzt und peinlich berührt. Aber da war auch diese Unsicherheit: `Habe ich das alles richtig verstanden? Was ist hier los?` Ich befand mich in einer Umgebung, in der man sich vor einem Profi auszieht. Normal halt. Von daher dachte ich mir nichts dabei“.