Nach Winnetou-Rückzieher: Mehrheit laut YouGov gegen die Entscheidung
Der Ravensburger Verlag stoppte den Verkauf zweier „Winnetou“-Bücher. Nur 13 Prozent der Befragten in Deutschland halten die Entscheidung laut Umfrage für angemessen.
Nachdem der Ravensburger Verlag am 11. August verkündete, zwei Winnetou-Bücher aufgrund Vorwürfe der kulturellen Aneignung aus dem Verkauf zurückzuziehen, äußerten viele Menschen sowie der Verlag selbst ihr Empfinden über die Entscheidung.
Der Ravensburger Verlag steht massiv in der Kritik. Eigentlich sollten „Winnetou“-Medien begleitend zum Filmstart des Jugendfilms „Der junge Häuptling Winnetou“ erscheinen und im Handel erhältlich sein. Nun erklärten befragte Bürger*innen, warum sie die Entscheidung nicht richtig finden: Laut einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts YouGov, das 2.837 Personen befragte, seien 68 Prozent der Befragten gegen den Rückruf Winnetous. Lediglich 13 Prozent seien damit einverstanden. Die restlichen 18 Prozent machten keine Angabe.
„Wir haben zum damaligen Zeitpunkt einen Fehler gemacht!“
Auch der Verlag gab in einem Statement auf Instagram eine Erklärung ab. So heißt es: „Unsere Redakteur*innen beschäftigen sich intensiv mit Themen wie Diversität oder kultureller Aneignung. Die Kolleg*innen diskutieren die Folgen für das künftige Programm und überarbeiten Titel für Titel, unser bestehendes Sortiment“.
Weiterhin legt der Verlag eine indirekte Entschuldigung ab und gesteht den „Fehler“. Sie erklärten: „Die Entscheidung, die Titel zu veröffentlichen, würden wir heute nicht mehr so treffen. Wir haben zum damaligen Zeitpunkt einen Fehler gemacht und wir können euch versichern: Wir lernen daraus!“.
Trotz allem ist die Enttäuschung groß
Trotzdem sind die meisten Bürger*innen enttäuscht. Unter einem Instagram-Post des Verlags kommentierte eine Nutzerin: „Ich hätte lieber das Buch zum Winnetou Film. Schade, dass ihr euren Kunden nicht mehr die Wahl lasst, sondern euch von ein paar angeblichen „Woke-Leuten“ vorschreiben lasst, was ihr verkauft“. Die Reaktionen zu der aktuellen Winnetou-Debatte verteilen sich auf mehrere Beiträge des Ravensburger Verlags –obwohl diese gar nicht von dem Thema handeln. Ein weiterer Nutzer kommentierte unter einem Beitrag zur Buchillustratorin Marion Kreimeyer-Visse: „Ihr wollt Winnetou verbieten? Wie könnt ihr euch einer kleinen linksradikalen Minderheit beugen? Das verstehe ich einfach nicht“.