Stella Donnelly
„Flood“
Secretly Canadian/Cargo (VÖ: 26.8.)
Tiefseelen-Tauchgang mit halb euphorischem Schluss
Sucht man die Vogelart, die das Cover von „Flood“ ziert, findet das Internet heraus: Das sind Stelzenläufer. Sie gehören zur Familie der Säbelschnäbler, und beinahe genügt das, um die Platte lieb zu haben. Nachdem Stella Donnelly 2019 mit „Beware Of The Dogs“ ihr hochgelobtes Debüt veröffentlicht hatte, verbrachte sie Zeit in australischen Regenwäldern.
Dass vier der elf Titel auf „Flood“ nach Natur klingen, überrascht also nicht. Bisher kennen wir Donnelly an der E‑Gitarre, nun nimmt sie auch am Klavier Platz, etwa bei „Underwater“, einem Lied über Gewalt in Beziehungen. Und während das Album Euphorie andeutend mit „Cold“ ausklingt, bekommt man den Eindruck: Da watet jemand kunstvoll durch den Matsch, den das Menschsein mit sich bringt.