Johnny Depp: Dickes Auge und Kratzer im Nacken – „gegen Tür gelaufen“?
Im Sensationsprozess wird der „Hausfrauen-Schläger“ zum Opfer erklärt. Ein Rechnungsprüfer wundert sich über verschwundene Spenden
Immer neue Wendungen im heftigen Rosenkrieg zwischen Johnny Depp (58) und Amber Heard (36). Am elften Prozesstag entlastet Bodyguard Malcolm Connolly den angeblichen „Hausfrauen-Schläger“, wie das britische Boulevardblatt „The Sun“ Depp im Zuge des ersten Gerichtsprozess im Jahr 2020 nannte.
Der per Video in den Gerichtssaal im US-Bundesstaat Virginia zugeschaltete Aufpasser sagte, es wäre Heard gewesen, die nach einer harmonischen Anfangsphase häufig „streitsüchtig“ gewesen wäre. Sie hätte unverschämte Forderungen gestellt, denen Depp mit Ruhe bis Apathie begegnete. Zuletzt hätte er „zunehmende Kälte“ zwischen den Beiden registriert.
Angesprochen auf ein Foto, das 2013 in den Flitterwochen des Ex-Ehepaares in Thailand entstand, verwies Connolly auf eine Schwellung unter dem linken Auge von Depp. Seine Einlassung „als wäre er in eine Tür gelaufen oder eine Tür gegen ihn“ führte zu Gelächter im Gerichtssaal.
Immer häufiger hätte er Depp mit „Kratzern“ oder „Schwellungen“ gesehen. An Heard dagegen wäre ihm nie Verletzungen aufgefallen. Das würde sich mit früheren Aussagen von Johnny Depp decken, der seiner Ex-Frau ein „Bedürfnis nach Gewalt“ unterstellt hatte. Im ersten Prozess zwischen den Beiden hatte er ausgesagt, dass Heard ihn 2015 mit einer Wodka-Flasche beworfen hätte. Bei dieser Aktion wurde Depps Mittelfinger schwer lädiert.
„Er ist keine Säufernase“
Der Bodyguard äußerte sich auch zu Depps Drogenkonsum. Marihuana ja. Doch andere Substanzen oder auch größere Alkoholmengen wäre ihm nicht aufgefallen; wobei Depp im vor Gericht bereits selbst über seine Süchte gesprochen hatte. „Er ist keine Säufernase“, so Connolly.
Danach saß der Buch- und Rechnungsprüfer Edward White auf dem Zeugenstuhl, der sechs Jahre lang für Depp gearbeitet hatte. White trat bereits bei der Scheidung des Ex-Paares in Erscheinung. Er rekapitulierte Heards damalige Geldforderungen. Die Summe stieg von vier auf sieben Millionen Dollar. Zudem sollte Depp ihren Anwälten 500.000 US-Dollar zahlen. Zuletzt stand eine Summe von 14 Millionen Dollar im Raum. Er berichtete auch von fürstlichen Weinrechnungen in Höhe von 160.000 Dollar, die nach der Trennung von Heard auf „nahe Null“ gesunken wäre.
Weiterhin schlechtes Licht auf Heard warf auch der Geschäftsführer der Amerikanischen Bürgerrechtsunion ACLU. Nach der Scheidung von Depp hatte die Schauspielerin angekündigt, zwei wohltätigen Organisation rund sieben Millionen Dollar zu spenden. Eine davon war die ACLU. Geschäftsführer Dougherty erklärte nun, dass die versprochenen 3,5 Millionen Dollar nie bei der Organisation eingegangen wäre, sondern nur eine weitaus geringere Teilsumme. Heard hätte lediglich 350.000 Dollar überwiesen, aufgestockt um einen 100.000er-Betrag von Johnny Depp und 500.000 Dollar von ihrem Ex-Lebenspartner Elon Musk.
Der ursprüngliche aufgestellte Zehnjahresplan, nach dem Heard jedes Jahr 350.000 Dollar spenden sollte, kam nie zustande. Er endete bereits 2018. Den Stopp der Zahlungen hätte Heard mit „finanziellen Problemen“ begründet.
Bei ihrem Gerichtsauftritt in der kommenden Woche wird sich Amber Heard zu den Aussagen des Bodyguards und des Rechnungsprüfers äußern. Viel Zündstoff liegt in der Luft.