Nur die Mailbox antwortete: Bully Herbigs letzte Nachricht an Mirco Nontschew
„Ich wollte ihm sagen, wie großartig er wieder ist und wie toll und dass er sich da keine Sorgen machen muss, es wird spitze.“
Im Dezember 2021 verstarb Mirco Nontschew. Er wurde nur 52 Jahre alt. Aktuell können Fans des Comedians seinen letzten großer Auftritt erleben: Seit dem 13. April 2022 ist die dritte Staffel von „LOL: LAST ONE LAUGHING“ auf Amazon Prime Video verfügbar.
Als Urgestein der deutschen Comedy begeisterte Nontschew die Zuschauer*innen mit seinen Grimassen, herrlich überzogenen Darbietungen und Geräuschimitationen. Nontschew war als Gründungsmitglied von 1993-1998 bei „RTL SAMSTAG NACHT“ aktiv. Danach wechselte er zu Sat.1 und bekam seine eigene Sendung MIRCOMANIA. Außerdem spielte er neben Otto Waalkes den Zwerg Tschakko in „7 ZWERGE – MÄNNER ALLEIN IM WALD“ und „7 ZWERGE – DER WALD IST NICHT GENUG“.
Jeden Donnerstag veröffentlicht Amazon eine neue Folge der dritten Staffel „LOL“. Das Finale findet am 28. April statt. Zum Cast gehören außerdem: Palina Rojinski, Hazel Brugger, Michelle Hunziker, Christoph Maria Herbst, Abdelkarim, Axel Stein, Olaf Schubert, Anke Engelke und Carolin Kebekus. Als Moderator fungiert wie gewohnt Michael „Bully“ Herbig.
EIN BESONDERER KOMIKER UND HERZENSGUTER MENSCH
Herbig äußerte sich zuletzt Mitte April gegenüber „RND“ öffentlich über Mirco Nontschew und sagte, neben dessen Qualitäten als Comedian habe ihn besonders die menschliche Seite von Nontschew beeindruckt: „Ich habe bei Mirco schon immer etwas gesehen, was andere nicht haben“. „Kennengelernt habe ich ihn allerdings erst bei LOL. Da sind wir uns gleich in die Arme gefallen, das hat mich berührt. Man ist erleichtert, wenn die Kollegin oder der Kollege nicht nur seinen Job hervorragend macht, sondern obendrein menschlich intakt und liebenswert ist. Es gibt nichts Schlimmeres, als jemand persönlich kennenzulernen, den man bewundert, dann aber feststellen muss, dass es sich um eine Arschgeige handelt.“
HERBIG ÜBER NONTSCHEWS LETZTE PERFORMANCE
Außerdem sprach Michael Herbig über die Momente nach dem Tode Mirco Nontschews. Herbig ging davon aus, dass es in Mircos Interesse gewesen wäre, die neuen Episoden auszustrahlen: „Das war ein unfassbarer Schock. Dennoch war für mich bald klar, dass wir diese Staffel auf jeden Fall zeigen sollten. Ich denke, das war auch in seinem Sinne. Es nicht zu zeigen oder Mirco aus der Sendung zu schneiden, hätte viel mehr wehgetan. Er hat alles für das Publikum gegeben, deshalb sollen sie auch die Möglichkeit haben, es zu sehen.“
In einem Interview mit dem Sender RTL führt Herbig seine Erinnerungen nun aus. „Ich hatte zu dem Zeitpunkt, als uns die Nachricht erreicht hat, im Schneideraum zu tun. Ich war damit beschäftigt“, sagte der 53-Jährige darin. „Ich glaube, wir hatten die ersten beiden Folgen geschnitten gehabt. Und ich bin raus, bin nach Hause gefahren und hab ihn angerufen. Ich habe ihn nicht erreicht und Mirco auf die Mailbox gesprochen. Ich wollte ihm sagen, wie großartig er wieder ist und wie toll und dass er sich da keine Sorgen machen muss, es wird spitze.“ Gehört hat Nontschew diese Nachricht mutmaßlich nicht mehr: „Er hat dann nicht zurückgerufen. Und das Wochenende drauf, also vier, fünf Tage später, habe ich die Nachricht bekommen. Das hat einem schon den Boden unter den Füßen weggezogen. Das war nicht einfach, auch fürs ganze Team.“