Queen und Journey: Eintrag ins National Recording Registry
Wer es ins National Recording Registry schafft, hat zwar nicht zwangsläufig den „besten“ Hit geschaffen, aber definitiv zur Kultur oder Historie der USA beigetragen.
Queens „Bohemian Rhapsody“ und Journeys „Don’t Stop Believin’“ werden dieses Jahr eine besondere Ehre zuteil: Beide Titel wurden ausgewählt, um 2022 ins National Recording Registry eingetragen zu werden.
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Kulturell und historisch wichtige Hits
Das Verzeichnis wurde im Jahr 2000 gegründet. Jährlich wählt die Library of Congress der Vereinigten Staaten 25 Aufnahmen aus, die ihres Erachtens „kulturell, historisch oder ästhetisch wichtig sind oder über das Leben in den Vereinigten Staaten informieren oder dieses reflektieren“. Mittlerweile befinden sich unzählige US-amerikanische Tondokumente darin, die Genre-Range ist dabei breit gefächert: Neben Jazz-Stücken sind unter anderem auch Pop, Rap und klassische Titel vertreten. Rock und Metal finden sich auch, allerdings eher vereinzelt.
„Dont Stop Believin’“ erfreut sich großer Beliebtheit in der Popkultur
Beide Neuzugänge sind aus der Popkultur kaum mehr wegzudenken. „Dont Stop Believin’“ erschien 1981 auf dem siebten Journey-Studioalbum „Escape“. Bis heute handelt es sich bei dem Hit um den bekanntesten Song der Band. Dies hat er unter anderem seiner Verwendung in zahlreichen Sendungen wie „Scrubs“, „Family Guy“, „Glee“ oder „Die Sopranos“ zu verdanken. Beliebt ist der Song auch für Cover-Versionen: John Mayer und Kanye West beispielsweise gaben ihm ihren eigenen Anstrich. Auf Spotify hat der Journey-Klassiker über 1,2 Milliarden Aufrufe.
Der ehemalige Sänger der Band, Steve Perry, erklärte zur Aufnahme des Titels in das Verzeichnis: „Dieser Song hat über die Jahre ein Eigenleben entwickelt. Es geht dabei um die Menschen, die den Song schätzen, sich mit seinem Text identifizieren können, daran festhalten und ihn singen können.“
Zu „Bohemian Rhapsody“ muss man sich selbst eine Meinung bilden
„Bohemian Rhapsody“ entstammt Queens 1975er Album „A Night at the Opera“. Auf Spotify ist der Song mit 1,7 Milliarden Aufrufen sogar noch erfolgreicher als „Don’t Stop Believin’“. Für den ersten Nummer-Eins-Hit der Band gab es im vergangenen Jahr in den USA eine diamantene Schallplatte. Ohne Refrain und klassische Strophen ist der Aufbau des Songs sehr speziell für das Pop-Genre. Die Deutung des Textes sorgte weltweit für Kontroversen: Während einige den Titel für eine „Opernparodie“ hielten, sei er für Musikwissenschaftler Hartmut Fladt im Gegenteil eine „Liebeserklärung an die Oper“. Freddie Mercury soll selbst dazu gesagt haben: „Die Leute sollen sich den Song anhören und sich ihre eigene Meinung bilden, was ihnen der Text sagt.“
Zuletzt hatten Queen mit einem Konzert-Stream Spenden für die Ukraine gesammelt. In einem Interview erklärte Queen-Gitarrist Brian May kürzlich, die Jugend von heute solle wieder mehr Beatles hören. Außerdem kündigte er kürzlich an, bereits Ideen für eine Fortsetzung des erfolgreichen Freddie-Mercury-Biopic „Bohemian Rhapsody“ zu haben.