Oscar-Schelle: Joke von Chris Rock stand nicht im Ablaufplan
Die Aufarbeitung des Oscar-Vorfalls läuft auf Hochtouren. Laut Insidern ist eine Aberkennung von Will Smiths Oscar "eher unwahrscheinlich".
Die mittlerweile „Slapgate“ getaufte Backpfeifen-Aktion von Will Smith gegen Chris Rock bei der Oscar-Zeremonie erhitzt weiterhin die Gemüter.
Das Spektrum der Meinungen reicht vom Verständnis für Smith, der seine Frau halt gegen einen miesen Scherz des Moderators verteidigt hätte, bis hin zu einer Aberkennung seines aktuellen Oscar-Titels für die Tennis-Saga „King Richard“.
Toxische Männlichkeit at it’s worst?
In einer eher intellektuellen Aufarbeitung des Vorfalls wird das „toxische“ Männlichkeits-Verhalten von Smith untersucht. Die Tageszeitung Los Angeles Times widmete dieser Perspektive eine gesamte „Opinion“-Kolumne. Hier kollidiert ein eher rustikaler Codex, den Will Smith möglicherweise noch aus seiner frühen Rapper-Ära bei DJ Jazzy Jeff & The Fresh Prince kennt und einem zivilisierten Konflikt-Management bei Männern.
Im Rahmen einer Recherche hinter den Kulissen der Oscar-Verleihung haben die Kollegen vom amerikanischen ROLLING STONE von verschiedenen Quellen erfahren, dass der
G.I.-Jane-Gag bei den umfangreichen Proben nicht vorgekommen ist. Das wiederum bestätigt, dass es sich beim plötzlichen Bühnen-Auftritt von Smith nicht um einen „gescripteten“ Stunt aus dem Ablaufplan handelte.
Damit dürfte sicher sein, dass es sich bei der Ohrfeige um keine Show-Einlage gehandelt hatte und erklärt auch die große Verwirrung in den ersten Augenblicken, nachdem Smith seinen Sitz verlassen hatte, wie von der Tarantel gestochen.
Seinen Oscar wird Will Smith wahrscheinlich behalten
Die Academy kündigte derweilen am Montag an, dass sie Smiths Verhalten untersuchen wird und dass er möglicherweise suspendiert wird. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass er seinen Oscar verlieren wird, der ihm für seine Darstellung des Vaters von Serena und Venus Williams verliehen wurde.
Er ging als Favorit dieser Kategorie in die Preisverleihung. Das scheint nach Angabe der Quellen ein wichtiger Grund dafür zu sein, dass er nicht aus dem Dolby-Theater entfernt wurde. Nach den Worten der Academy hieß es lediglich, es sei nicht genug Zeit gewesen, um eine Entscheidung zu treffen, bevor die „Best Actor“-Kategorie bekannt gegeben wurde.
Da Chris Rock bereits bekannt gegeben hatte, keinerlei weitere Schritte aufgrund der „Klatsche“ zu unternehmen, dürfte es zumindest kein juristisches Nachspiel der denkwürdigen Oscar-Nacht 2022 geben.