Hans Zimmer unterbricht Konzert für ukrainischen Pianisten
Hans Zimmer ehrt bei einem Konzert in London einen jungen Pianisten aus der Ukraine und betont, wie wichtig es ihm ist, dass ihn ukrainische Musikerinnen auf Tour begleiten.
Hans Zimmer hat sein Londoner Konzert in der vergangenen Woche (22.03.) kurzzeitig gestoppt, um dem Publikum das Video eines ukrainischen Pianisten zu zeigen. Der Komponist zeigte sich sehr bewegt über die Stärke und Aussagekraft des jungen Musikers.
Mit Leidenschaft gegen Angst und gegen den Krieg
Das Video zeigt den Pianisten Alex, der das von Hans Zimmer komponierte Soundtrack-Thema von „Inception“ spielt und sich nicht von den plötzlich lautstark erklingenden Warn-Sirenen in Lwiw davon abbringen lässt. Später gesellt sich eine weitere Hand mit pink lackierten Fingernägeln mit ans Piano.
Gefilmt wurde das Video von John Stanmeyer, einem National-Geographic-Fotografen. Dieser postete es auf Instagram und schrieb erklärend dazu: „Als die Sirenen ertönten, bat die Polizei alle sich ins Innere der Bahnstation zu begeben. Alex @alexpian_official hörte nicht auf und spielte immer lauter an gegen die Luftschutzsirenen. Sein Freund mit den beruhigendsten pinken Fingernägeln stimmte mit ein. Eine einfache, überwältigende Minute voller Leidenschaft, gegen Angst, gegen den Krieg.“
Eine persönliche Videobotschaft von Hans Zimmer
Zimmers Tochter hatte das Video auf Instagram entdeckt und es ihrem Vater gezeigt. Hans Zimmer, der Sonntag (27. März) einen Oscar für die Filmmusik von „Dune“ gewann, sendete dem ukrainischen Pianisten daraufhin eine Videobotschaft. Auch diese ist bei Instagram zu sehen. In dem Video sagt er, einen Schal in den Farben der ukrainischen Flagge tragend, er sei „einfach nur überwältigt“ von der „Time“-Performance des jungen Künstlers. „Ich bin begeistert davon, was du mit dieser Musik gemacht hast“, erklärt er weiter. Zudem verkündet er: „Wir sind auf eurer Seite. Wir werden heute Abend „Time“ für euch spielen. Wir werden immer „Time“ für euch spielen. Wir werden immer für euch da sein. Danke.“
Alex bedankte sich bei dem 64-jährigen Komponisten auf Instagram. Er sei nicht nur dankbar für die persönliche Botschaft Zimmers, sondern auch dafür, dass er so Aufmerksamkeit für den Krieg in der Ukraine geschaffen habe. Außerdem schreibt er: „Ich freue mich, einen großen Beitrag zur Informationsfront leisten zu können, damit so viele Menschen wie möglich die Wahrheit erfahren und gegen das aggressive und kriminelle Russland protestieren.“
Auch seine ukrainischen Musiker*innen ehrt Zimmer
Mit „Wonder Woman“ nahm Zimmer bei seinem Konzert in der Londoner O2-Arena ein zweites Mal Bezug auf die Ukraine. Bevor er die Filmmusik zu „Wonder Woman 1984“ zu spielen begann, verwies er auf die Tatsache, dass unter den Mitgliedern seines Tour-Orchesters auch Ukrainer*innen seien. „Als Covid uns vor 885 Tagen daran hinderte hierher zu kommen, buchten wir unser Orchester aus der Ukraine, aus Odessa. Wir schafften es nur 10 Leute zu bekommen“, sagte der Komponist. Bemerkenswert sei für ihn besonders, dass unter diesen 10 viele Frauen seien. Diese hätten ihn “gelehrt, wer die wahren Wunderfrauen sind“, sodass er sie mit diesem Stück feiern wolle.