Emma Watson nach Instagram-Post mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert
Die Schauspielerin teilte ein Foto einer propalästinesischen Demo. Damit löste Watson eine Debatte aus - um die Gratwanderung zwischen Antisemitismus und Solidarität mit der Lage der Palästinenser.
Kürzlich postete Emma Watson ein propalästinensisches Bild auf Instagram, das für Kritik sorgte. Nun wird der Schauspielerin deshalb Judenfeindlichkeit vorgeworfen. Jedoch erhält Watson auch Rückhalt.
Kritik gab es unter anderem von Danny Danon, dem ehemaligen israelischen Botschafter der Vereinten Nationen. Dieser schreibt in Reaktion auf Watsons Post: „10 Punkte Abzug für Gryffindor dafür, antisemitisch zu sein“.
Der Post von Watson zeigt eine propalästinensische Demonstration und den Spruch „Solidarität ist ein Verb“.
In der Bildunterschrift zitiert die Schauspielerin Sara Ahmed, eine Unterstützerin der BDS-Bewegung. Dabei handelt es sich um eine transnationale politische Kampagne, die den Staat Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren möchte.
In der Antisemitismus-Forschung wurde die Kampagne in der Vergangenheit vielfach als judenfeindlich bezeichnet. Auch von der deutschen Regierung wurde die BDS-Bewegung als antisemitisch eingestuft. Jedoch werden Israel-Boykotte unter Wissenschaftler*innen nicht zwingend als antisemitisch definiert.
„Die Fiktion mag in Harry Potter funktionieren, aber sie funktioniert nicht in der Realität“
Dieser Zwiespalt spiegelt sich auch in den weitern Kommentaren zu Watsons Post wieder. Ähnlich wie von Danon erntete die Schauspielerin auch von dem derzeitigen israelischen Uno-Botschafter Gilad Erdan Kritik. Dieser sagte gegenüber „CNN“: „Die Fiktion mag in Harry Potter funktionieren, aber sie funktioniert nicht in der Realität. Wenn es so wäre, könnte die Magie, die in der Welt der Zauberer verwendet wird, die Übel der Hamas [die Frauen unterdrückt und die Vernichtung Israels anstrebt] und der Palästinensischen Autonomiebehörde [die das unterstützt] beseitigen. Das würde ich befürworten!“.
Außerdem schreibt die Präsidentin der jüdischen Studierendenunion Anna Staroselski auf Twitter: „Die Enttäuschung darüber, dass sie eine BDS-Unterstützerin zitiert und BDS legitimiert, ist groß. Womöglich hat sie sich in der Bibliotheks-Abteilung ‚magische Fehlinformationen‘ vergriffen?“.
„Solidarität mit Palästinensern zu zeigen, ist kein Antisemitismus“
Von anderen Seiten bekommt Watson jedoch Rückhalt. So schreibt die britische Politikerin Sayeeda Warsi: „Solidarität mit Palästinensern zu zeigen, ist kein Antisemitismus“. Die Kritik sei außerdem „erschreckend“ und spiegle die ständigen Versuchen wieder, Unterstützung für Palästinenser zu unterdrücken.
Ähnlicher Ansicht ist auch Leah Greenberg, die Co-Vorsitzende des „Indivisible Project“. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die 2016 in Reaktion auf Trumps Wahlsieg gegründet wurde. Greenberg zufolge zeige die Kritik, „wie zynisch und in böser Absicht Antisemitismus als Waffe eingesetzt wird, um grundlegende Solidaritätsbekundungen mit dem palästinensischen Volk zu unterbinden“.