Gil Ofarim kämpfte schon früher gegen Antisemitismus
„In Deutschland kultivieren wir eine Kultur des Wegschauens“, so Ofarim in einem früheren Interview.
Gil Ofarim erregte großes mediales Interesse, als er Mitarbeitern des Leipziger Hotels „Westin“ vorwarf, ihn in der Lobby antisemitisch beleidigt zu haben. Ein Instagram-Video ging viral, Ofarim erstatte Anzeige. Mittlerweile gibt es jedoch Zweifel an seiner Darstellung des Abends.
Schon vor seinen am 5. Oktober erhobenen Antisemitismus-Vorwürfen hat Gil Ofarim öffentlich über die ihm in der Vergangenheit entgegengebrachten Anfeindungen gesprochen. So beklagte er in der NDR-Sendung „Käptn’s Dinner“ im Mai 2020, dass es für judenfeindliche Kommentare in der heutigen Zeit „ein größeres Sprachrohr namens Internet“ gebe.
Schon nach „Hart aber fair“ habe er unter Shitstorm gelitten
Im Mai 2018 trat er in Frank Plasbergs Sendung „Hart aber fair“ auf. Danach sei ihm „eine Welle an Shitstorm“ entgegengeschlagen. In der Talkrunde erzählte er bedrückende Anekdoten aus seiner Kindheit: „Für mich war es Alltag, an mit Maschinengewehren ausgestatteten Polizisten in den Kindergarten zu gehen. Es gab Hakenkreuze auf der Schulbank und Hundekot im Briefkasten“, so der heute 39-Jährige.
„In Deutschland kultivieren wir eine Kultur des Wegschauens“
In der fünften Klasse sagte ihm nach eigener Aussage ein Mitschüler: „Ey, weißt du, dass Dachau nicht weit weg ist von hier?“ Jedes Jahr spiele er mit dem Gedanken, nach Israel zu ziehen – obwohl er in München aufgewachsen ist. „In Deutschland kultivieren wir eine Kultur des Wegschauens.“, so Ofarim.
Ofarim droht möglicherweise Strafverfahren
Wie gestern berichtet, droht dem Sänger sogar ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat – für den Fall, dass sich keine glaubwürdigen Zeugenaussagen finden lassen, die Ofarims Aussage bestätigen.