Antisemitismusvorwurf: Gil Ofarim äußert sich erneut zum Vorfall in Leipzig

Der Sänger war beim Einchecken im Westin Hotel in Leipzig abgewiesen worden, weil er einen Davidstern um den Hals trug

Gil Ofarim erhob in einem Video, dass der Sänger auf Instagram teilte, einen schweren Vorwurf von Antisemitismus: Das Hotel-Personal im Westin in Leipzig habe ihn nicht einchecken wollen, weil er einen Davidstern um den Hals trug.

Nun hat sich Ofarim noch einmal zu Wort gemeldet. In einem Interview mit der „Welt“, reflektiert er noch einmal die Ereignisse und schildert, was nach dem Vorfall passiert sei. Bisher habe er keine Entschuldigung der Hotelkette erhalten. Dafür habe eine offizielle Stellungnahme sein Management erreicht. Die Marriott-Gruppe, zu der das Westin gehört, soll zwei Mitarbeiter beurlaubt haben.

Im Video spricht Gil Ofarim über die mangelnde Unterstützung von anderen Gästen, dankt aber Freund*innen dafür, dass sie ihm nach dem Vorfall für einige Stunden Beistand leisteten. Noch am Abend, als Ofarim das Video von sich auf Instagram teilte, solidarisierten sich hunderte Menschen mit ihm und fanden sich vor dem Hotelgebäude zusammen, um gegen das mutmaßlich antisemitische Verhalten zu protestieren.

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Der Sänger spricht darüber hinaus das Kernproblem an: „Ich frage mich, was passiert danach? Einen Post wie den meinen zu teilen“ sei wichtig, aber flüchtig. „Ich würde mir wünschen, dass es in unserer Gesellschaft eine Veränderung gibt.“ Und er macht deutlich, dass er nicht das gesamte Unternehmen für das Verhalten des örtlichen Personals verantwortlich macht – welche Konsequenzen die Hotelkette aber aus der Vorfall schließt, sollten sich die Anschuldigungen erhärten, bleibt abzuwarten.

Am Mittwochnachmittag wurde auch bekannt, dass einer der beiden beschuldigten Hotel-Mitarbeiter Gil Ofarim wegen Verleumdung angezeigt hat, das ihm angelastete Verhalten damit also wahrscheinlich bestreitet.

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf musikexpress.de +++

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