Nena will, dass Fans auf Corona-Maßnahmen pfeifen – Konzert-Abbruch
Bei einem Open-Air-Auftritt in Berlin ruft Nena den Zuschauern zu, dass sie das Hygienekonzept missachten sollen. Das hat später Folgen für den Gig.
Nena hat am Sonntag (25. Juli) bei einem Konzert im Freien in Berlin mit heftiger Kritik an den Corona-Maßnahmen der Bundesregierung für Irritationen gesorgt.
„Die Frage ist nicht, was wir dürfen. Die Frage ist, was wir mit uns machen lassen“, rief die Sängerin ihren Fans während des Gigs als Teil einer Konzertreihe unter dem Motto „Unter freiem Himmel“ entgegen. „Wir leben in einer echt krassen Zeit und es geht um die komplette Eigenverantwortung, die jeder für sich tragen muss.“
Nena und die Cola-Boxen
Das spezielle Hygiene-Konzept für das Konzert auf einer Freilichtbühne neben dem BER-Flughafen in Schönefeld sah vor, dass die Zuschauer in aus Coca-Cola-Kisten aufgebauten Boxen bleiben mussten. Nena rief ihre Zuhörer dann auf, diese Boxen zu verlassen und an die Bühne zu kommen.
„Mir wird hier gedroht, dass sie die Show abbrechen, weil ihr nicht in eure Boxen geht“, sagte Nena später. „Ich überlasse es eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht, das darf jeder frei entscheiden. Genauso wie sich jeder frei entscheiden kann, ob er sich impfen lässt oder nicht!“
In den sozialen Medien kursiert derweil ein Clip, in dem zu hören, wie die Sängerin den ungleichen Umgang mit den Teilnehmern des Christopher Street Day am Samstag kritisiert.
„Gestern war Christopher Street Day, und es war völlig okay, dass 80.000 Leute eng aneinander auf der Straße waren“, heißt es in dem Video. „Also schaltet den Strom aus oder holt mich mit der Polizei hier runter (…) Ich habe die Schnauze voll davon.“
Zugabe gab es nicht mehr
Laut „Tagesspiegel“ kam es schließlich nicht zu einer geplanten Zugabe. Nach „99 Luftballons“ habe das Ordnungsamt das Konzert beendet.
Nena hatte bereits 2020 einen Querdenker-Aufmarsch in Kassel im Netz bejubelt, bei dem 20.000 Gegner der Corona-Maßnahmen demonstriert hatten.