Viel kritisierte Berliner Wasserdemo geht in die zweite Runde – kann das gutgehen?
Haben die Veranstalter der Wasserdemo aus den Fehlern von 2020 gelernt oder wird sich das Debakel wiederholen?
Nach der umstrittenen „Alle in einem Boot“-Wasserdemo in Berlin Kreuzberg im vergangenen Jahr soll die Aktion am 20. Juni 2021 wiederholt werden – die Veranstalter fordern, die Rave-Kultur wiederaufleben zu lassen und rufen unter dem Motto „Alle in einem Boot die Zweite – Rave-o-lution! Denn nicht-Tanzen ist auch keine Lösung!“ erneut dazu auf, sich der Boots-Demo anzuschließen. In einer Mitteilung heißt es:
„Musikschaffende, Raver und Veranstalter werden gemeinsam gegen das vom Senat weiterhin aufrechterhaltene Tanzverbot im Freien protestieren, für das es keine wissenschaftliche Grundlage gibt und das denn Fortbestand der einzigartigen elektronischen Tanzmusikkultur in Berlin gefährdet. Unterstützt wird der Aufruf von zahlreichen bekannten Veranstaltern, Musikschaffenden und den ehemaligen Initiatoren der Berliner Loveparade.“
2020 wurden Abstandsregeln missachtet – Kritik von allen Seiten
2020 schipperten über 300 Schlauchboote auf dem Landwehrkanal durch Kreuzberg. Mit der Aktion wollte die Gruppe eigentlich auf die finanziellen Probleme der Berliner Clubszene aufmerksam machen, allerdings wurden die Abstandsregeln derart missachtet, dass der Protest von der Polizei aufgelöst werden musste. Auch von Kulturschaffenden hagelte es viel Kopfschütteln und Kritik, denn die Veranstalter und Teilnehmer verfehlten durch die riskante Umsetzung das eigentliche Ziel völlig – nämlich dafür zu plädieren, dass sie sehr wohl verantwortungsbewusst mit der aktuellen Lage umgehen können.
Welche Hygienemaßnahmen ergriffen werden, ist noch unklar
Nach der kollektiven Bootstour sei auch eine Abschlusstanzkundgebung im Treptower Park nahe der „Insel der Jugend“ geplant, für die neben politischen Redebeiträgen auch DJ-Sets angekündigt wurden. Hierfür erwarten die Veranstalter bis zu 2.500 Teilnehmer. Ob man sich dieses Mal ein besseres Konzept überlegt hat, um die geltenden Abstandsregeln gewährleisten zu können, ist jedoch noch unklar. Hierzu gibt es bislang lediglich den knappen Vermerk, dass der Protest „unter Einhaltung aktueller Hygieneregeln für Demonstrationen“ stattfinden werde. Am 12. Juni sollen jedoch weitere Infos zu den geplanten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen folgen.